Karl-Schweighofer-Gasse
48° 12' 6.60" N, 16° 21' 28.76" E zur Karte im Wien Kulturgut
Karl-Schweighofer-Gasse (7), benannt (31. Mai 1905 Stadtrat) nach dem Klaviererzeuger Karl Schweighofer; Klavier); zur Entstehungszeit (1839) Neue Gasse, dann bis 1862 Garde- oder Gardehausgasse beziehungsweise bis 1905 Teil der Breite Gasse. Mit Stadtrats-Beschluss vom 27. Dezember 1905 wurde die Umbenennung dahingehend revidiert, dass nicht die gesamte Breite Gasse umbenannt werden sollte, sondern nur der Teil zwischen Siebensterngasse und Mariahilfer Straße.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1905: Pfarre Mariahilf
Gebäude
- Nr. 5: In dem 1841 errichteten Wohnhaus gestaltete der Architekt Adolf Loos für die Modedesignerin und spätere Leiterin der Modeschule Frankfurt Margarethe Klimt (geb. Hentschel) 1914 ein Wohnatelier, das an dieser Adresse bis 1926 betrieben wurde. Loos stattete den Raum zum Teil mit Gegenständen aus seiner eigenen Wohnung (Teppiche, Messingwandschrank, Empire-Uhr) aus. Die übrige auf Loos zurückführbare Einrichtung bestand aus einem Fanback-Chair, einem Windsor-Stuhl sowie Chippendale-Möbeln und der Replik eines pompeijanischen Tischchens. Die Kopie eines thebanischen Hockers verwendete Loos in mehreren anderen Interieurs wieder. Oskar Kokoschka schuf in diesem Wohnatelier ein Silberstiftportrait von Adolf Loos sowie von Margarethe Klimt.
Quellen
Schneidersalon und Wohnung von Margarethe Klimt. Aufnahme von Rudolf Bimberg, 1914
Literatur
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Markus Kristan/Sylvia Mattl-Wurm/Gerhard Murauer [Hg.]: Adolf Loos. Schriften, Briefe, Dokumente aus der Wienbibliothek im Rathaus. Wien: Metroverlag 2018, S. 248
- Burkhardt Rukschcio / Roland Schachel: Adolf Loos. Leben und Werk. Salzburg: Residenz Verlag 1987, S. 511