Jahrhunderthochwasser 1851
Das Hochwasser der Wien vom 18. Mai 1851 war das größte Hochwasser des 19. Jahrhunderts und verursachte massive Schäden. Nahezu alle Holzstege und Brücken wurden weggerissen oder zumindest stark beschädigt. Besonders schlimm betroffen waren Gumpendorf und der Magdalenengrund, wo in der Annagasse - die heutige Mollardgasse - sämtliche ebenerdige Wohnungen geräumt werden mussten. Menschen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden.
Die Pegelstände dürften zwar mit denen des Hochwassers von 1785 vergleichbar gewesen sein, doch durch verschiedene bauliche Veränderungen des Flusslaufes, die eine höhere Fließgeschwindigkeit bedingten, sowie die stärkere Verbauung der Ufer, war der Schaden um einiges größer. Bald nach der Flut wurden, vom Unterlauf beginnend, Maßnahmen ergriffen, die eine Wiederholung des Unglücks zukünftig verhindern sollten. Der Fluss wurde gerader, schmäler und tiefer gemacht, die Uferböschungen wurden bepflanzt oder gleich gepflastert. Diese Maßnahmen folgten allerdings noch keinem Generalplan.
Wichtig für die Geschichte der Wienflussregulierung ist dieses Ereignis nicht nur aufgrund seiner Ausmaße, sondern vor allem weil dafür erstmals nicht bloß Pegelstandsmessungen, sondern auch Niederschlagsmessungen vorliegen. So wurden diese Daten als Ausgangswert für die Wienflussregulierung Ende des 19. Jahrhunderts herangezogen. Anhand der damals knapp 500 Jahre alten Stubenbrücke, die 1851 nur knapp der Zerstörung entgangen war, ließ sich dieses Hochwasser außerdem als mindestens 500-jähriges Ereignis definieren.