Mollardgasse
48° 11' 22.94" N, 16° 20' 48.35" E zur Karte im Wien Kulturgut
Mollardgasse (6., Gumpendorf), benannt nach dem Geschlecht der Grafen Mollard, dessen Angehörige 1629-1759 Besitzer der Herrschaft Gumpendorf waren; 1862 wurden die Obere Wehrgasse sowie die Obere und Untere Annagasse in die Mollardgasse einbezogen. Sie verläuft parallel zum Wiental und folgt ab der Hofmühlgasse dem Verlauf des dort ehemaligen mündenden Mühlbachs (1856 zugeschüttet); Verbauung ab dem 18. Jahrhundert. Am 21. Juli 1965 (Gemeinderatsausschuss für Kultur) wurde ein Teil der Mollardgasse in Gumpendorfer Gürtel umbenannt.
Gebäude
- Nummer 8 (Magdalenenstr. 33): ehemalige Arbeiter-Krankenkasse, erbaut 1913/1914 von Johann Rothmüller (fünfgeschössiges neoklassizistisches Gebäude)
- Nummer 19: Residenzkino
- Nummer 24: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ein Zwangsarbeiterlager.
- Nummer 28: 1937/38 mit Unterstützung des Kleinwohnungshausförderungsgesetzes von der Gemeinde Wien erbaut. Entwurf von Engelbert Mang.
- Nummer 30-32: Einsteinhof
- Nummer 35: Baptistenkirche (Baptisten)
- Nummer 39-41: Rudolf-Krammer-Hof
- Nummer 59: Linke Wienzeile 152.
- Nummer 85-85a: Jubiläumswerkstättenhof (Werkstättenhof)
- Nummer 87 (Linke Wienzeile 180): Zentralberufsschule 1 der Stadt Wien ("Mollardschule")
- Nummer 89: Leuthnerhof
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: Pfarre Gumpendorf
- ab 1899: ungerade Orientierungsnummern (ONr.) ab 1 und gerade ONr. 2-84: Pfarre Gumpendorf; gerade ONr. 86-92: Pfarre Fünfhaus
Literatur
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 267 f.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde 1929
- Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 103 f.
- Andreas Suttner: Das schwarze Wien. Bautätigkeit im Ständestaat. Wien: Böhlau 2017
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 211 f.