Jeneweingasse
48° 16' 3.71" N, 16° 23' 10.77" E zur Karte im Wien Kulturgut
Jeneweingasse (21, Jedlesee), benannt (1901) nach dem Bürgermeister von Jedlesee Josef Jenowein (sic!), aber wohl auch unter Bezugnahme auf die in Jedlesee ansässige Familie Jennewein (sic!); die heutige Benennung ist ein Gemisch aus diesen beiden Familiennamen. Die ersten Häuser entstanden 1794-1798 an der Westseite der Gasse (heute ungerade Nummern); der bemerkenswerteste Bau ist der ehemalige Landsitz der Gräfin Erdödy (Erdödy-Landgut). Die übrigen (längst verschwundenen) Häuser hatten ihre bäuerliche Abkunft erkennen lassen und waren seinerzeit mit Holzschindeln oder Stroh gedeckt (heute Wohnhäuser); zu den größten Veränderungen kam es in den 1920er Jahren durch den Bau der Glasfabrik "Lutzky & Co.", die zunächst in den Häusern Nummer 29 und 31 arbeitete, später das Haus Nummer 30 erwarb (erbaut 1894 als neues Armenhaus der Gemeinde Jedlesee) und sich zu beachtlicher Größe entwickelte. Ursprünglich Augasse genannt, weil sie vom Jedleseer Ortszentrum in einen kleinen Auwald (das Äugel) führte, das sich Anfang des 20. Jahrhunderts zu einer Häusergruppe zwischen dem heutigen Karl-Seitz-Hof und dem Hubertusdamm wandelte.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1901: Pfarre Jedlesee
Gebäude
- Nummer 17: Erdödy-Landgut, Beethoven-Gedenkstätten (sub 4). In der Gartenanlage der Gedenkstätte Statue des heiligen Johannes Nepomuk von Bildhauer Würtinger (Nachbildung des im zweiten Weltkrieg zerstörten Originals, dessen Torso im Foyer der Gedenkstätte steht). In einer Nische an der Außenfassade des Hauses steht eine Florianistatue.
- Nummer 30: Ursprünglich alter Jedleseer Ortsfriedhof, ab 1894 Jedleseer Armenhaus, schließlich Besitz der Glasfabrik Lutzky & Co.
Literatur
- Felix Czeike: XXI. Floridsdorf. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Floridsdorfer Straßenverzeichnis. In: Raimund Hinkel / Bruno Sykora: Heimat Floridsdorf mit erstem Floridsdorfer Straßenverzeichnis. Wien: A. Eipeldauer 1977, S. 47
- Unser schönes Floridsdorf 15 (1981), S. 126, S. 128