Joanelligasse
48° 11' 51.50" N, 16° 21' 25.07" E zur Karte im Wien Kulturgut
Joanelligasse (6., Laimgrube), benannt (27. August 1902) nach dem Barnabitenpriester Don Cölestin Joanelli († 1673), der 1660 auf dem 1656 von den Michaelern für einen Friedhof gestifteten Grund eine Friedhofkapelle mit Marienbild gestiftet hat; die Kapelle wurde 1683 von den Türken niedergebrannt, das Madonnenbild hat sich jedoch erhalten und wird (seit 1689) in der damals fertiggestellten Mariahilfer Kirche zur Verehrung gezeigt; der Friedhof wurde 1784 aufgehoben. Ursprünglich unbenannter Verkehrsweg (erwähnt 1770), dann (1797) Canalgasse beziehungsweise (1827) Kanalgasse; ein Teil gehörte ursprünglich zur Dürergasse.
Gebäude
- Nummer 2: Wohnhaus des Bildhauers Johann Nepomuk Schaller.
- Nummer 3: Miethaus (erbaut 1912) in Formen der Wiener Werkstätte.
- Nummer 5 (Dürergasse 1): Das um 1800 erbaute spätklassizistische Wohnhaus wurde 1817 von Joseph Adelpodinger umgestaltet und 1818 von Johann Öscher beziehungsweise 1822 von Josef Strohmayer durch Zubauten erweitert; das Haus ist ein bemerkenswertes Beispiel der spätklassizistischen vorstädtischen Wohnhausarchitektur aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts und gehört zu den schönsten Bürgerhäusern des 6. Bezirks. Reliefarbeiten von Johann Nepomuk Schaller. Wohn- und Sterbehaus des Gründers der Wechselseitigen privilegierten Brandschaden-Versicherungsanstalt (1825), Georg Ritter von Högelmüller (Högelmüllergasse).
- Nummer 7: Café Einhorn mit Gedenktafel für Uzzi Förster
- Nummer 9 (Luftbadgasse 1): Wohnhaus aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts; den Trakt an der Luftbadgasse baute 1780 Franz Duschinger, das Portal (im Segmentgiebel eine Adlerskulptur) schuf 1808 Franz Wipplinger.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1902: Pfarre Laimgrube
Literatur
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 259
- Felix Czeike: VI. Mariahilf. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 6), S. 26 f.
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 76 f.
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 206 f.