Johann Sobieski

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Johann Sobieski
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Sobieski, Johann
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Sobieski, Jan; Jan III.
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel König
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  3263
GNDGemeindsame Normdatei 118557769
Wikidata Q53454
GeburtsdatumDatum der Geburt 27. August 1629
GeburtsortOrt der Geburt Schloss Olesko bei Lemberg
SterbedatumSterbedatum Jänner 1670
SterbeortSterbeort Warschau
BerufBeruf Feldherr
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 22.10.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes Johann-Sobieski.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Johann Sobieski

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Johann (Jan) Sobieski III., * 27. August 1629 Schloss Olesko bei Lemberg (Lwów, Ukraine), † 17. Juni 1696 Warschau, polnischer Feldherr und König, Spross einer seit 1480 nachweisbaren polnischen Adelsfamilie, Gemahlin (6. Juli 1665) Maria Kasimira ("Marysienka") d'Arquien, französische Hofdame der polnischen Königin, Sohn des Jakub Sobieski (zuletzt Burggraf in Krakau) und dessen Gemahlin Theophila Danilowicz.

Absolvierte das Gymnasium und die Universitätsstudien in Krakau (1641-1616) und begab sich 1646-1648 auf Kavalierstour durch Frankreich, England und die Niederlande. Er nahm danach in der polnischen Armee einen raschen Aufstieg (1656 Kronfahnenträger, 1665 Kronmarschall, 1667 Oberbefehlshaber der Armee). 1673 errang er bei Chocim einen Sieg über die Türken. Am 21. Mai1674 wurde er vom Sejm (polnischen Reichstag) zum König gewählt. Er schloss Bündnisse mit Frankreich (1675) und Schweden (1677; gegen Brandenburg gerichtet, jedoch durch dessen Bündnis mit Frankreich und den Sieg über Schweden im Krieg 1675-1678 entwertet) sowie 1676 mit der Türkei einen Waffenstillstand. Am 31. März 1683 schloss Sobieski ein Bündnis mit Leopold I. gegen die Türken. Während der Belagerung Wiens durch die Türken marschierte das polnische Kontingent (14.000 Reiter, 7.000 Fußsoldaten, 28 Geschütze) zwischen 11. und 15. August 1683 von Krakau ab, hielt sich von 25. bis 31. August in Nikolsburg auf (erste Begegnung Sobieskis mit Karl V. Leopold von Lothringen). Am 4. September hielten die Verbündeten in Schloss Stetteldorf (Bezirk Tulln) Kriegsrat, am 5.-9. September erfolgte der Aufmarsch des Entsatzheers im Tullner Feld und am 10./11.September der Aufstieg auf die Höhen des Wienerwalds. Während der Schlacht bildeten die Polen den rechten Flügel (Vorstoß über Neuwaldegg und Pötzleinsdorf). Nach dem Sieg besuchte Sobieski das Zelt Kara Mustafas auf der Schmelz und übernachtete südlich des Lagers, am 13. September hielt er einen triumphalen Einzug in Wien (ohne das Eintreffen des aus Passau anreisenden Kaisers [14. September] abzuwarten) und nahm an einer Dankmesse in der Augustinerkirche teil (Gedenktafel an der Außenseite). Am 15. September trafen Sobieski und Leopold I. bei Schwechat zusammen (wobei der Kaiser Sobieskis Sohn Jakub ignorierte). Am 19. September marschierten die Verbündeten in Ungarn ein; die Polen erlitten am 7. Oktober bei Pärkäny eine Niederlage und kehrten im Dezember nach Polen zurück. Am 27. März 1684 wurde zwischen Sobieski, Leopold I., Papst Innozenz XI. und der Republik Venedig die "Heilige Liga" geschlossen. 1686 unternahmen die Polen einen erfolglosen Feldzug in der Moldau. Fortan lavierte Sobieski politisch zwischen Österreich und Frankreich. Sobieskis Sohn Jakub heiratete am 25. März 1691 Hedwig von Pfalz-Neuburg, seine Tochter Kunigunde am 15. August 1694 den nun mit Frankreich verbündeten Kurfürsten Max Emanuel von Bayern.

Nach Sobieskis Tod wurde Friedrich August, Kurfürst von Sachsen (August der Starke) 1696 zum König von Polen gewählt. Die Beurteilung von Sobieskis Rolle beim Entsatz von Wien (1683) ist in der österreichischen Geschichtsschreibung teilweise zurückhaltend: er sei zwar Oberbefehlshaber des Entsatzheers gewesen, den Schlachtplan habe aber Karl von Lothringen entworfen; er habe sich den größten und wertvollsten Teil der Türkenbeute gesichert (heute auf dem Wawel in Krakau); der Einzug in Wien vor dem Eintreffen des Kaisers sei eine Taktlosigkeit gewesen und so weiter. Fest steht, dass die Mitwirkung polnischer Truppen entscheidend zum Sieg beigetragen hat.

Statue Sobieskis auf dem Türkenbefreiungsdenkmal im Stephansdom (1945 zerstört); Gedenkräume in den Kirchen auf dem Kahlen- und dem Leopoldsberg. Ein anlässlich der 300-Jahr-Feier der Zweiten Türkenbelagerung 1983 ventilierter Plan Polens, der Stadt Wien ein Sobieskidenkmal als Geschenk zu überlassen, scheiterte zunächst an der Standortfrage (der vorgesehene Stock-im-Eisen-Platz wurde von Wien, der angebotene Franz-Josefs-Kai unterhalb der Ruprechtskirche von Polen abgelehnt), letztlich aber an der finanziellen Bedeckung seitens des polnischen Staats.

Siehe auch: Sobieskigasse, Sobieskikapelle, Sobieskiplatz

Literatur

  • Otto Forst de Battaglia: Jan Sobieski. König von Polen. Einsiedeln [u.a.]: Benziger 1946
  • Gerda Hagenau: Jan Sobieski, der Retter Wiens. Wien [u.a.]: Amalthea 1983
  • Tino Erben [Hg.]: Die Türken vor Wien. Europa und die Entscheidung an der Donau 1683. Wien: Eigenverlag 1983 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 82)
  • Zbigniew Wojcik: Johann III. Sobieski - ein polnischer Staatsmann. In: Robert Waissenberger (Hg.): Die Türken vor Wien 1683. Salzburg [u.a.]: Residenz-Verlag 1982, S. 179 ff.
  • Joachim Zeller [Hg.]: Jan Sobieski - Briefe an die Königin. Feldzug und Entsatz von Wien 1683. Berlin: Buchverlag "Der Morgen" 1983
  • Zdzisław Żygulski [Hg.]: Sigismund III., Sobieski, Stanislaus. Goldene Freiheit - die Zeit der polnischen Wahlkönige. Schlosshof im Marchfeld, 6. April - 28. Oktober 1990. Schlosshof: Eigenverlag 1990

Weblinks