Zum kleinen Jordan, (1, Jordangasse 7; Konskriptionsnummer 402).
Hier stand zur Zeit des jüdischen Gettos (Judenstadt) die Cantorey. Im Zuge der Judenvertreibung des Jahres 1421 (siehe Geserah) wurde das Haus von Herzog Albrecht V. beschlagnahmt und am 30. Juni 1433 an einen Wiener Bürger verkauft.
Ab 1479 befand sich dieses Wohnhaus im Besitz des Georg Jordan, der ab 1491 auch das Haus "Zum großen Jordan" besaß. Von ihm leiten sich die Namen der beiden Gebäude ab. Jordan († 1517) wurde von seinen Söhnen Dr. med. Leopold Jordan († 1540) und Hans Jordan († 1566) beerbt. 1635 wurde das Haus geteilt. Der kleinere Teil ("ein Stock und Teil Haus") wurden nach 1734 mit dem Haus Stadt 440 (Tuchlauben 17) vereinigt. Der andere Teil kam 1775 in den Besitz des Architekten Nikolaus Pacassi.
Das heutige Haus (mit romantischer Fassadierung) wurde 1836 erbaut. Am 20. September 1841 wurde es vom Architekten Ferdinand Fellner (dem Älteren) erworben, der es 1856 aufgestocken ließ. Nach seinem Tod erbte es sein Sohn Ferdinand Fellner (der Jüngere).
Literatur
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 59
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 3. Teil. Wien ²1953 (Manuskript im WStLA), S. 506-509