Georg Jordan
Georg Jordan (Jörg), * ? Augsburg (?), † 1517 Wien (Johanneskapelle des Minoritenklosters), Goldschmied, Hausgenosse, erste Gattin Juliane (nach 1488), Witwe des Goldschmieds Hans Fuchsperger († 1488), zweite Gattin Margret, Witwe des Hans Schweinzer († vor 1502), dritte Gattin N., verwitwete Schernfels.
Er ist ab 1476 urkundlich in Wien nachzuweisen, war 1494 und 1496-1505 Münzanwalt, 1499-1501 Ratsherr, 1504 Raitherr und 1506-1517 oberster Münzmeister der niederösterreichischen Lande; wegen Unzukömmlichkeiten wurde er 1510/1511 durch Bernhard Beheim ersetzt, kehrte jedoch 1512 wieder ins Amt zurück.
Er besaß in Wien mehrere Häuser, darunter ab 1479 1, Jordangasse 7 (nachmals „Zum kleinen Jordan") und ab 1491 1, Judenplatz 2 (nachmals „Zum großen Jordan"), das er vermutlich 1497 neu erbauen ließ. Von Jordans Söhnen (aus zweiter Ehe) war Leopold Professor der Medizin an der Universität Wien (Rektor 1518/1519 und 1536/1537) und Hans 1554 Ratsherr und Stadtanwalt, außerdem Salzamtmann. Sein Wappen zeigt ein durch Göppelschnitt dreigeteiltes Schild in den Fraben Goldschwarz und Gold, mit drei Granatäpfel (eventuell auch Rosen oder Tulpen) in verwechselten Farben.
Literatur
- Richard Perger: Die Wiener Ratsbürger 1396 – 1526. Wien: Deuticke 1988 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 18), S. 217
- Richard Perger: Geschichtliches vom Judenplatz. (ungedrucktes Manuskript im Jüdischen Museum der Stadt Wien, 1992)
- Hermann Wiesflecker: Kaiser Maximilian I. Das Reich, Österreich und Europa an der Wende zur Neuzeit. Band 3: Auf der Höhe des Lebens 1500-1508. Der große Systemwechsel. Politischer Wiederaufstieg. Wien: Verl. für Geschichte und Politik: 1977, S. 244
- Hermann Wiesflecker: Kaiser Maximilian I. Das Reich, Österreich und Europa an der Wende zur Neuzeit. Band 5: Der Kaiser und seine Umwelt. Hof, Staat, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Wien: Verl. für Geschichte und Politik: 1986, S. 608