Josef Gall
Gall (Gàl) Josef, * 21. November 1820 Laa an der Thaya, Niederösterreich, † 9. oder 10. Mai 1898 Wien, Magistratsbeamter, Correspondent.
Sohn eines Bäckermeisters, besuchte das Piaristenlyzeum in Nikolsburg, trat 1841 in den Staatsdienst (Pensionierung als Adjunkt der Staatshauptkasse am 2. März 1899) und war 1848 Oberstleutnant der Wiener Nationalgarde (in dieser Eigenschaft bewahrte er die Ferdinandsbrücke vor der Vernichtung durch Brandlegung). Ab 1849 war Gall Journalist, tätig (1849 beim Journal „Das freie Österreich", 1850 bei der „Österreichischen Volkszeitung"); kurzzeitig war Gall auch Mitarbeiter bei der „Donauzeitung". Finanzminister Baumgartner erteilte ihm 1851 die offizielle Erlaubnis zur Mitarbeit bei der „Presse" (deren Kommunalberichterstatter er 1851 wurde) und bei der „Pest-Ofener Zeitung". Gall betätigte sich auch als Schriftsteller und Herausgeber der von ihm im Oktober 1861 begründeten Correspondenz Gall (mit 31. Dezember 1893 legte er deren Leitung zurück [heute Rathauskorrespondenz ]); 1875 gründete er das „Wiener Kommunalblatt". Gall, der seit jeher am politischen Leben Anteil genommen hatte, führte erstmalig in umfassender Weise die Kommunalberichterstattung in die Journalistik ein. Bürgerrecht mit Nachsicht der Taxen ehrenhalber (21. November 1890).
Literatur
- Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow 1889-1892
- Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
- Neue Freie Presse. Wien, 10.05.1898