Josef Schmalzhofer
Josef Schmalzhofer, * 22. Jänner 1835 Altheim, Oberösterreich, † 11. September 1920 Wien; zuletzt wohnhaft 18, Gentzgasse 10; Hernalser Friedhof), Architekt, Hofbaumeister (3. November 1889).
Biografie
Nach Absolvierung einer Lehre in Oberösterreich kam Schmalzhofer als Maurermeister nach Wien (ab 1868 in der Wiener Landesinnung des Baugewerbes als Maurermeister, ab 1875 als Baumeister geführt). Er erhielt unter anderem nach dem Tod des Kronprinzen Rudolf den Auftrag, das Jagdschloss in Mayerling in ein Kloster umzugestalten und eine Kapelle einzurichten (diese entstand nach entsprechenden Umbauten über Rudolfs Schlafzimmer); den Auftrag erhielt er offenbar deshalb, weil er bereits die Karmelitinnenkirche in Baumgarten (14, Linzer Straße 216) erbaut hatte und sich mit den Vorschriften des Karmelitinnenordens [zwei vorgeschriebene Innenhöfe] bestens vertraut war. Am 3. November 1889 wurde er zum Ritter des päpstlichen Gregor-Ordens ernannt. Schmalzhofer gehörte zu den gesuchten Architekten seiner Zeit; einige seiner Werke entstanden gemeinsam mit Richard Jordan (in Niederösterreich beispielsweise das Erzbischöfliche Knabenseminar in Hollabrunn und das Norbertinum in Tullnerbach).
Schmalzhofer wohnte 9, Waisenhausgasse 14 (1876-1902), 9, Waisenhausgasse 16 (1902-1915; 1914/1915 auch 9, Boltzmanngasse 18) und 18, Gentzgasse 10 (1915-1920).
Bauwerke (Auswahl)
Er baute die ursprüngliche Kapelle "Zum göttlichen Heiland" (7; 1863/1864)), die- Herz-Jesu-Kirche (5; 1875-1879), die Strebersdorfer Kirche (1887/1888), die Gersthofer Kirche (nach Plänen von Richard Jordan; 1887-1891), das Kolpinghaus (9; 1897), Notre Dame de Sion (7, Burggasse 35; nach Plänen des französischen Architekten Labouret, 1902), die Donaufelder Kirche (nach Plänen von Franz Ritter von Neumann; 1905-1914), die Klosterkirche "Zur ewigen Anbetung" der "Clarissinnen von der Anbetung des Allerheiligsten Sakraments" (5, Gartengasse bei 4; 1912; Klarissinenkirche), das Sacre Coeur in Pressbaum (Niederösterreich) und das Wohnhaus 5, Gartengasse 6 (1913); am Gebäude 2, Taborstraße 76-76a führte er Relief-Stückarbeiten aus (1898), außerdem restaurierte er die Kirche Maria am Gestade (1907). Seine Bauten lehnen sich architektonisch an romanische Stilformen an.
Quellen
- Verlassenschaftsabhandlung: Wiener Stadt- und Landesarchiv, Bezirksgericht Währing, A4/4: 4A 485/1920
Literatur
- Unveröffentlichte Unterlagen von Elfriede Faber
Weblinks
- Architektenlexikon Wien 1770-1945 [Stand: 18.02.2024]