Judenplatz 7
1, Judenplatz 7 (Zur kleinen Dreifaltigkeit; Konskriptionsnummer 342).
Hier standen ursprünglich zwei Häuser, die im Zuge der Aufhebung der Judenstadt (1421; siehe Geserah) von Herzog Albrecht V. beschlagnahmt und dem obersten Truchseß von Österreich, Wilhelm von Puchheim, geschenkt wurden. Das hintere Gebäude wurde am 11. Oktober 1437 für die Abhaltung einer ewigen Messe in der Puchheimkapelle des Stephansdomes gestiftet. Mit Zustimmung seines gleichnamigen Sohnes verkaufte der Kaplan der Kapelle das Haus bereits am 23. August 1456. Zwischen 1456 und 1547 waren wieder beide Gebäude in einer Hand.
Am 5. Mai 1619 fiel eines der beiden Häuser einer Feuersbrunst zum Opfer, die mehrere Häuser zerstörte. Es wurde jedoch bald darauf wiederhergestellt und erhielt in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts den Namen "Zur kleinen Dreifaltigkeit". Ab 1796 hatten wieder beide Häuser den selben Besitzer und wurden im Jahr 1813 baulich verbunden (laut Salzbergs Häuserkataster von 1927 "adaptiert"). Im 19. Jahrhundert zersplitterte der Besitz so stark, dass die Anteile in Hundertstel angegeben werden mussten. Nach vielen Besitzerwechseln ist im Häuserkataster von 1905 nur mehr eine Eigentümerin eingetragen.
Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre
- Apotheke "Zur goldenen Sonne" (1815–1839)
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 2. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 407-410