Kühlhaus

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Kühlhaus St. Marx (1953)
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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BildnameName des Bildes Kühlhaus.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Kühlhaus St. Marx (1953)

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Das Kühlhaus im 2. Bezirk

Das Kühlhaus in 2., Engerthstraße 257 wurde 1916 auf den von der Donauregulierungskommission für Lagerzwecke angekauften Gründen (zwischen dem 1913 errichteten Getreidespeicher und dem alten Lagerhaus) erbaut. Die Planung eines Kühllagerhauses reicht in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zurück. Der kriegsbedingte Fleischmangel beschleunigte im Frühjahr 1915 den Baubeschluss (Stadtratsbeschluss vom 27. Mai 1915, Baubeginn Juli 1915 [Pläne des Stadtbauamts], Eröffnung 29. April 1916).
Das Kühlhaus bestand anfänglich aus drei Geschoßen mit einer Fläche von 3.534 Quadratmetern (Belegraum 6.640 Quadratmeter, Einlagerung 4.500 Tonnen) und diente im Erdgeschoß als Einfrierraum für Fleisch, in den anderen Geschoßen vor allem zur Konservierung von Geflügel, Eiern, Wild, Fisch und Speck. Die Kühlung erfolgte durch Salzsole (eine Chlormagnesiumlösung wird durch Verdampfung von Kohlensäure gekühlt). Aus Platzmangel wurde die Kühlanlage des Zentralpferdeschlachthauses (10. Bezirk) mit 2. September 1916 dem Betrieb als Filiale angeglichen; weiters adaptierte und benützte man Kühlräume in der Hütteldorfer Brauerei (bis 1. Februar 1920), in der Simmeringer Brauerei (bis 8. November 1920) und im Schweineschlachthaus (bis 28. Oktober 1920).
Neben dem Kühlhaus wurde in den 1920er Jahren ein dreistöckiges Wohn- und Verwaltungsgebäude errichtet. Das Dach des Kühlhauses wurde 1945 schwer beschädigt (Wiederaufbau bis 1949); die vier Geschoße (20 Räume, Lagerfläche 6.687 Quadratmeter) nahmen fortan vorwiegend Eier, Obst, Gemüse und Fette auf. 1975 wurde ein neuer Trakt anstelle eines Maschinenhauses fertiggestellt (Schockraum für 25 Tonnen). Das Kühlhaus wurde Ende 1984 geschlossen. 1992 erfolgte die Grundsteinlegung für ein Pensionistenheim.

Das Kühlhaus in St. Marx

Das vor Kriegsbeginn begonnene sechsstöckige Gebäude des Kühlhauses St. Marx (3, Döblerhofstraße 8) wurde 1942 fertiggestellt; es überstand den Zweiten Weltkrieg unbeschadet. 1984 wurde nach der Schließung des Kühlhauses in der Engerthstraße die Erweiterung des Kühlhauses abgeschlossen (Verdoppelung der Kapazität; vier Hallen mit 70.000 Kubikmeter, zwei Schocktunnel für 40 Tonnen/Tag und drei konvertible Hallen (10.000 Kubikmeter).

Siehe auch: Städtisches Lagerhaus

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 92
  • Die Gemeindeverwaltung der Stadt Wien. Jahrgang 1914-1942
  • Ferdinand Lettmayer [Hg.]: Wien um die Mitte des XX. Jahrhunderts - ein Querschnitt durch Landschaft, Geschichte, soziale und technische Einrichtungen, wirtschaftliche und politische Stellung und durch das kulturelle Leben. Wien: Jugend und Volk 1958, S. 599
  • Artur Schatzberger: Festschrift 75 Jahre Wiener Lager- und Kühlhaus-Aktiengesellschaft. Wien: Eigenverlag 1954
  • Rudolf Tillmann: Festschrift Wiener Stadtbauamt. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1935, S. 186
  • Wiener Stadt- und Landesarchiv, Topographische Sammlung