Karl Richter
- Mitglied des Provisorischen Gemeinderates der Stadt Wien (3.12.1918 bis 22.05.1919)
- Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien (22.05.1919 bis 10.11.1920)
- Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien (10.11.1920 bis 24.05.1932)
- Stadtrat (22.05.1919 bis 01.06.1920)
- Amtsführender Stadtrat Geschäftsgruppe Allgemeine Verwaltungsangelegenheiten (01.06.1920 bis 25.11.1927)
- Amtsführender Stadtrat Geschäftsgruppe Allgemeine Verwaltungsangelegenheiten (1.10.1933 bis 12.02.1934)
- Amtsführender Stadtrat Geschäftsgruppe Technische Angelegenheiten (25.11.1927 bis 12.02.1934)
- Parteisekretär der SDAP (1900)
- Mitglied der Unterhaltsbezirkskommission Meidling (1917)
- Mitglied des Mietsenats (1917)
Karl Richter, * 26. Oktober 1872 Deutsch-Brod (Böhmen), † 12. März 1935 Wien, Redakteur, Kommunalpolitiker.
Biografie
Karl Richter kam schon als Kind nach Wien, erlernte das Handwerk des Vergolders und kam früh mit der gewerkschaftlichen Bewegung in Kontakt. 1900 wurde er Gewerkschaftssekretär und Parteisekretär der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Ab 1903 arbeitete er als Redakteur der Zeitschrift der Holzarbeiter. 1917 wurde er in die Unterhaltsbezirkskommission Meidling und den Mietsenat berufen.
Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte Richter dem Provisorischen Gemeinderat der Stadt Wien an und kandidierte ab 1919 auf kommunaler Ebene im 12. Bezirk. Er war von 1919 bis 1920 Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien und fungierte als Stadtrat. Von 1920 bis 1932 war er Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien. In dieser Zeit war er von 1920 bis 1927 amtsführender Stadtrat der Geschäftsgruppe Allgemeine Verwaltungsangelegenheiten und anschließend bis 1934 amtsführender Stadtrat der Geschäftsgruppe Technische Angelegenheiten. Von Oktober 1933 bis Februar 1934 fungierte er gleichzeitig auch wieder als amtsführender Stadtrat der Geschäftsgruppe Allgemeine Verwaltungsangelegenheiten. In seinem Verantwortungsbereich lag der Bau von Gemeindewohnungen, Schulen und Kindergärten, Bädern, Brücken und Straßen. Richter wurde vom Dollfuß-Schuschnigg-Regime im Februar 1934 aus politischen Gründen inhaftiert und im Anhaltelager Wöllersdorf interniert.
Quellen
Literatur
- Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
- Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
- Franz Patzer: Der Wiener Gemeinderat 1918-1934. Ein Beitrag zur Geschichte der Stadt Wien und ihrer Volksvertretung. Wien: Verl. für Jugend u. Volk 1961 (Wiener Schriften, 15), Register
- Wiener Zeitung, 14.03.1935
- Neuigkeits-Welt-Blatt, 14.03.1935
- Wienbibliothek Digital: Oswald Knauer: Der Wiener Gemeinderat 1861-1962. In: Handbuch der Stadt Wien. Band 77. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1963
- Wolfgang Solt: Mitglieder des Gemeinderates der Stadt Wien (Wiener Landtages) und des Stadtsenates der Stadt Wien (der Wiener Landesregierung) 1918-1934. Wien: 1995