Krebsenrichter
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Daten zum Begriff
Für jeden Krebs, der nach Wien zum Verkauf auf dem Hohen Markt eingeführt wurde, hoben die so genannten Krebsen- oder Kroyssenrichter (erstmals 1458 und 1531 erwähnt) eine Maut ein, deren Erträgnis anteilig dem niederösterreichischen Landmarschall und dem Wiener Stadtgericht zufloss. Auch nach Verlegung des Krebsenmarktes in die Roßau (Ende 17. Jahrhundert, Marktordnung 1704) blieb das Amt des Krebsenrichters bestehen; 1697 wurde ihm der Zwischenhandel mit Krebsen verboten, 1718 verpachtete man ihm die Krebsenmaut; 1775 oblag dem Krebsenrichter die Lieferung von Krebsen für die Hofküche. Mit der Auflassung des Markts in der Rossau (1808) verschwand das Amt.
Literatur
- Carl Hofbauer: Die Rossau und das Fischerdörfchen am oberen Werd. Historisch-topographische Skizzen zur Schilderung der alten Vorstädte Wien's. Wien Dirnböck 1866, S. 118 ff.
- Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 73 (Kroyssenrichter)
- Viktor Thiel: Gewerbe und Industrie. In: Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Wien: Holzhausen. Band 4,1911, S. 493