Kurt Equiluz

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Equiluz, Kurt
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  364504
GNDGemeindsame Normdatei 130481955
Wikidata Q89191
GeburtsdatumDatum der Geburt 13. Juni 1929
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 20. Juni 2022
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Sänger (Tenor)
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung  4. Juli 2022
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Südwestfriedhof
Grabstelle Gruppe 54, Reihe 5, Nummer 7

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Kammersänger (Verleihung: 1980)
  • Verdienstmedaille in Gold der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (Verleihung: 1999)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Niederösterreich. (Verleihung: 2000)


Kurt Equiluz,* 13. Juni 1929 Wien, † 20. Juni 2022 Wien, Sänger (Tenor).

Biografie

Euqiluz war ab 1939 Mitglied der Wiener Sängerknaben und sang bereits im zweiten Jahr die Alt-Soli in der Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach. 1943/44 begann er sein Studium an der Reichshochschule, der heutigen Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Harfe bei Franz Jelinek, ab 1945/46 zusätzlich Musiktheorie bei Alfred Uhl und Gesang bei Adolf August Vogel. Ab 1945 war er Mitglied des Akademie-Kammerchors unter Ferdinand Großmann und begann seine Karriere als Konzertsänger. 1949 gewann Equiluz den Wiener Mozart-Wettbewerb. 1950 wurde er in den Chor der Wiener Staatsoper engagiert und 1957 bis zu seiner Pensionierung 1983 Ensemblemitglied des Hauses. Er debütierte als Solist am 6. Jänner 1957 als Parpignol in "La Bohème" von Giacomo Puccini, seine erste größere Rolle war an der Staatsoper der Pedrillo in Wolfgang Amadeus Mozarts "Die Entführung aus dem Serail". Er interpretierte mit großem Erfolg Bufforollen, unter anderem Don Curzio in "Figaros Hochzeit" von Mozart, in Opern von Richard Strauss den Scaramuccio in "Ariadne auf Naxos", den 3. Juden in "Salome" und den Wirt wie den Haushofmeister der Marschallin wie den Haushofmeister bei Faninal im "Rosenkavalier", den Balthasar Zorn wie den Augustin Moser in "Die Meistersinger von Nürnberg" von Richard Wagner. Gelegentlich sang er auch größere Partien wie den Gottesnarren in "Boris Godunow" von Modest Mussorgski, Jaquino in Ludwig van Beethovens "Fidelio" und den Ottokar in "Der Zigeunerbaron« von Johann Strauss (Sohn). Bei der Uraufführung (23. Mai 1971) der Oper "Der Besuch der alten Dame" von Gottfried von Einem war er als Hofbauer zu hören. Bei den Salzburger Festspielen sang er mit Unterbrechungen von 1954 bis 1982, unter anderem in den Uraufführungen der Opern "Penelope" von Rolf Liebermann (17. August 1954) den 2. Boten, in "Mysterium von der Geburt des Herrn" von Frank Martin (15. August 1960) den Ysambert und in "Das Bergwerk zu Falun" von Rudolf Wagner-Régeny (16. August 1961) den Sohn des alten Fischers.

Bedeutend war Equiluz als Lied- und Oratoriensänger im In- und Ausland, er galt als einer der führenden Bach-Interpreten seiner Epoche, mit der Partie des Evangelisten in der "Matthäuspassion" von Johann Sebastian Bach feierte er seine größten Erfolge.

An der Akademie bzw. Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz erhielt er 1964 einen Lehrauftrag, von 1971 bis 1981 eine außerordentliche Professur, 1982 wurde er als ordentlicher Professor an die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien berufen, an der bis zu seiner Emeritierung 1997 das Fach Lied und Oratorium unterrichtete und danach als Gastprofessor wirkte.

Seine Stimme ist auf zahlreichen Platten verewigt, unter anderem die Gesamteinspielung aller Kantaten und Passionen Bachs mit dem Concentus Musicus Wien unter Nikolaus Harnoncourt. 1980 erhielt er den Titel "Kammersänger", 1999 die Verdienstmedaille in Gold der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien sowie 2000 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Niederösterreich.

Equiluz war zweimal verheiratet, seine beiden Söhne Wolfgang und Manfred waren ebenfalls bühnentätig.

Literatur

  • Abschied: Kurt Equiluz: In: Opernwelt, 63. Jahrgang, Nr. 8 (2022), S. 62
  • Nachruf: Kurt Equiluz mit 93 Jahren verstorben. In: Wiener Zeitung, 22.06.2022
  • Wilhelm Sinkovicz: Zum Tod von Kurt Equiluz [...]. In: Die Presse, 23.06.2022, S. 28
  • Gregor Hauser: Magische Töne. Österreichische Tenöre der Nachkriegszeit. Wien: Verlag Der Apfel 2020
  • Hermann Schlösser: "Ich bin ein Musiker, der zufällig singt". An seinem 80. Geburtstag blickt Kammersänger Kurt Equiluz auf ein langes künstlerisches Leben zurück, spricht über Johann Sebastian Bach und erinnert an den vergessenen Wiener Komponisten Benedict Randhartinger. In: Wiener Zeitung, 13.06.2009, S. 6 f.
  • K. J. Kutsch/Leo Riemens: Großes Sängerlexikon (4., erweiterte und aktualisierte Auflage. Unter Mitarbeit von Hansjörg Rost) Band 2. München: K. G. Saur 2003
  • Martin Elste: Meilensteine der Bach-Interpretation 1750-2000. Eine Werkgeschichte im Wandel. Stuttgart (u.a.): Metzler (u.a.) 2000

Weblinks