Laurenz Spenyng
Spenyng Laurenz, * ?, † 7. August 1477 Wien (Stephansdom), Baumeister, Steinmetz.
Biografie
Nach den erst um 1600 erstellten „Meistertafeln" stammte er aus „Dresn" (wohl kaum Dresden, Sachsen); er ist wahrscheinlich ident mit dem Steinmetzen Laurenz von Melk (Niederösterreich), der 1446-1418 ein Haus in der Himmelpfortgasse (Teil von Nummer 8) besaß und 1446 und 1452 als „Parlier" (Polier) zu St. Stephan bezeichnet wird. Spenyng wurde 1455 anstelle des verstorbenen Hans Puchsbaum Dombaumeister von St. Stephan und erstellte im selben Jahr eine „Visierung" (Plan) für eine Umgestaltung des Rathauses. 1455/1456 führte er den Neubau des Prangers am Hohen Markt durch. 1459 wurde Spenyng auf dem Regensburger Hüttentag zu einem der obersten Funktionäre der Steinmetzenbruderschaft im Heiligen Römischen Reich bestellt. Ab 1459 besaß er ein Haus in der Weihburggasse (Teil von Nummer 17). 1467 begann unter seiner Leitung der Bau des Nordturms der Stephanskirche auf den schon 1450 gemauerten Fundamenten. 1466 wurde er mit der Einwölbung des Langhauses der Pfarrkirche in Ybbs (Niederösterreich) betraut.
Literatur
- Fritz Eheim: Die Wiener Dombauhütte und die Stadtpfarrkirche von Ybbs. In: Unsere Heimat. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich. St. Pölten: Verein für Landeskunde von Niederösterreich 1928-1943, 1972, S. 169 ff.
- Richard Perger: Die Baumeister des Wiener Stephansdomes im Spätmittelalter. In: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte 23 (1970), S. 66 ff., S. 97 f.
- Richard Perger: Zum angeblichen Ruhen des Wiener Dombaues 1450-1467. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 29 (1974), S. 140 f.