Magdalena Roser
Magdalena (Lina) Roser, * 1. September 1806 Pest (Budapest) oder Veréb (Komitat Stuhlweißenburg (Székesfehérvár)/Ungarn), † 8. Juni 1888 London, Sängerin (Sopran).
Biografie
Die Tochter von Franz de Paula Roser erhielt ihre Ausbildung bei ihrem Vater und debütierte 1824 am Theater an der Wien. Von 1824–1827 sang sie am deutschen Theater in Pest, im Sommer 1827 in Graz und Triest/Italien.
Am 27. September 1827 debütierte sie am Kärntnertortheater als Agatha in Carl Maria von Webers "Der Freyschütze" und erhielt ein einjähriges Engagement. Sie sang unter anderem die Pamina in Wolfgang Amadeus Mozarts "Die Zauberflöte", die Julia in "Die Vestalin" von Gaspare Spontini und die Tisbe in Gioacchino Rossinis "La Cenerentola".
Anschließend ging sie auf Gastspielreise in Deutschland, ab 1830 war sie in Italien, wo sie in Bergamo den Sänger und Komponisten Michael William Balfe (1808–1870) kennenlernte und 1831 heiratete. In den folgenden Jahren sang sie unter anderem an der Mailänder Scala, an den Theatern in Parma und Triest. 1835 übersiedelte das Ehepaar nach London, wo Roser bis zur Saison 1837/38 auf der Opernbühne auftrat. Später war sie erfolgreich als Konzertsängerin, unter anderem in den 1840er Jahre in Paris und 1846 in Wien.
Die gemeinsame Tochter Victoria Balfe (1837–1871) erhielt ihre Gesangsausbildung von ihrem Vater, von William Sterndale Bennett und Manuel Vicente García. Sie debütierte am 28. Mai 1857 am Lyceum Theatre in London. Sie sang danach in Dublin, Paris, Turin/Italien und Mailand. 1860 gab sie ihre Bühnenkarriere auf und heiratete den Baronet Sir John Fiennes Twisleton Crampton, die Ehe wurde 1863 annulliert. Ihr zweiter Ehemann war seit 1864 der Herzog von Frías, José Maria Bernardino Silverio Fernández de Velasco y Jaspe (1836–1888).
Literatur
- K. J. Kutsch/Leo Riemens: Großes Sängerlexikon (4., erweiterte und aktualisierte Auflage. Unter Mitarbeit von Hansjörg Rost) Band 6. München: K. G. Saur 2003
- Michael Jahn: Die Wiener Hofoper von 1810 bis 1836. Das Kärnthnerthortheater als Hofoper. Wien: Verlag. Der Apfel 2007