Maispende
Nach Kriegsende musste sich die Wiener Bevölkerung aus eigenen Reserven, geplünderten Beständen aus Lagern und Zuteilungen aus nicht geplünderten Lagern durch die Bezirksbürgermeister versorgen. Eine Hungersnot drohte. In dieser Situation bat die provisorische Staatsregierung die Sowjetunion um Hilfe. Diese war bemüht eine positive Stimmung für ein in weiterer Folge kommunistisch regiertes Österreich zu schaffen und genehmigte auf Anweisung Stalins anlässlich der Feiern zum 1. Mai die "Maispende" ( „Stalin-Spende“). Sie bestand aus:
- Bohnen: 1000 Tonnen
- Erbsen: 1000 Tonnen
- Fleisch: 300 Tonnen
- Zucker: 200 Tonnen
- Mais: 500 Tonnen
- Öl: 200 Tonnen
- Sonnenblumenkerne: 1000 Tonnen
- Mehl: 800 Tonnen
- Getreide: 700 Tonnen
Die Spende linderte die Versorgungsnot nur minimal. Zudem war die Qualität der zugelieferten Nahrungsmittel unzureichend. Wurmige Erbsen blieben vielen in Erinnerung.[1]
Die wöchentliche Zuteilung pro Verbraucher betrug trotz dieser Spende nur ein halbes Kilo Brot. Brot war auch das einzige Nahrungsmittel welches durch öffentliche Stellen ausgegeben wurde.
Literatur:
- Magistrat der Bundeshauptstadt Wien (Hg.), Die Verwaltung der Stadt Wien vom 1. April 1945 bis 31. Dezember 1947, Wien 1949
- Adolf Schärf: April 1945 in Wien. Wien: Verlag der Wiener Volksbuchhandlung 1948
- Karl Vocelka: Trümmerjahre Wien 1945-1949. Wien/München: Jugend & Volk o.J.
Einzelnachweise:
- ↑ Karl Vocelka: Trümmerjahre Wien 1945-1949. Wien/München: Jugend & Volk o.J., S. 14.