Malva Schalek

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Schalek, Malva
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Schalek, Malvine
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  58235
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 18. Februar 1882
GeburtsortOrt der Geburt Prag
SterbedatumSterbedatum unbekannt
SterbeortSterbeort Auschwitz
BerufBeruf Malerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Malva (auch: Malvine) Schalek, * 18. Februar 1882 Prag, † 1944 Konzentrationslager Auschwitz, Malerin.

Biografie

Malva Schalek wurde in eine jüdische Familie geboren. Der Vater betrieb eine Buchhandlung, die die Mutter nach dessen frühem Tod fortführte. Nach dem Besuch der Schule in Prag und Hohenelbe (Vrchlabí, Tschechische Republik) nahm sie ein Kunststudium an der Frauenakademie in München auf, das sie nach ihrer Übersiedlung nach Wien im Jahr 1910 in privatem Rahmen fortsetzte.

Ihr Onkel Joseph Simon richtete ihr 1916 ein Atelier im Gebäude des Theaters an der Wien in der Linken Wienzeile 6 (Wien-Mariahilf) ein. Malva Schalek erfreute sich bald eines guten Namens und verdiente ihren Lebensunterhalt unter anderem mit Porträts wohlhabender jüdischer Familien, aber auch von Künstlerinnen und Künstlern. Das Gemälde des Schauspielers Max Pallenberg befand sich bis 2006 in den Beständen des Wien Museums und wurde 2007 an die Rechtsnachfolger der Malerin restituiert. Darüber hinaus malte sie auch Interieur-Bilder, darunter etwa das Johann Strauss-Zimmer in der Villa ihres Onkels in Bad Ischl. 1937 veranstaltete Schalek eine Ausstellung in ihrem Atelier, die ausschließlich Porträts von Frauen gewidmet war, darunter Ärztinnen, Journalistinnen, Malerinnen nund Sängerinnen.

Im Juli 1938 floh die Künstlerin gemeinsam mit ihrer Tante Emma Richter und ihrer Haushälterin Grete Kohn-Knoll zu ihrem Bruder Robert Schalek nach Leitmeritz (Litoměřice, Tschechische Republik) und nach der Besetzung des Sudetenlandes schließlich nach Prag. Von hier wurde sie am 8. Februar 1942 in das Konzentrationslager Theresienstadt und von dort am 18. Mai 1944 weiter nach Auschwitz deportiert, wo sie vermutlich im September des Jahres ermordet wurde. Während ihres Aufenthalts in Theresienstadt entstanden über 100 Zeichnungen und Aquarelle des Alltags in diesem "Vorzeigelager". Diese blieben in einem Versteck erhalten und befinden sich heute im "Haus der Ghettokämpfer" in einem israelischen Kibbuz.

Am 17. Oktober 2019 wurde ein Gemeindebau in der Dürergasse 5 im 6. Bezirk nach Malva Schalek benannt. Der Malva-Schalek-Hof befindet sich nur wenige Gehminuten vom ehemaligen Atelier der Malerin entfernt.

Quellen

Literatur

Weblinks