Martin Siebenbürger

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Siebenbürger, Martin
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Capinius, Mert; Kapp Mert
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. jur., Mag. art.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  17082
GNDGemeindsame Normdatei 129158445
Wikidata Q873936
GeburtsdatumDatum der Geburt 1475 JL
GeburtsortOrt der Geburt
SterbedatumSterbedatum 11. August 1522 JL
SterbeortSterbeort Wiener Neustadt, Niederösterreich
BerufBeruf Jurist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Mittelalter, Frühe Neuzeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 7.10.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Stephansdom
Grabstelle
  • 1., Hoher Markt 9 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Martin Siebenbürger, genannt Capinius, * um 1475 Hermannstadt (?), † 11. August 1522 Wiener Neustadt (Hinrichtung, Bürgermeister, Jurist, Hausgenosse.

Biografie

Folgte seinem Vetter Sigmund Siebenbürger nach Wien und studierte hier ab 1491 Rechtswissenschaften (1497 mag. art., Dr. jur.). Siebenbürger wurde Prof. an der Wiener Universität, 1503 Prokurator der ungarischen Nation und war 1505, 1510 und 1516 Dekan der juridischen Fakultät. Mit Konrad Celtes befreundet, war er Mitglied der von diesem begründeter Sodalitas Danubiana (Donaugesellschaft) und verfasste historische Schriften. Seine Gattin (1508) war Elena (Helena) Kopp († 1558; in zweiter Ehe verheiratet mit Hans Hofmann). Sein Wappen zeigt im Schild die Buchstabengruppe C.M.I, wobei aus dem M drei Rosen sprießen.

1512 wurde Siebenbürger Stadtrichter (er führte den Korruptionsprozess gegen kaiserliche Beamte) und 1513 Ratsherr. 1514 beziehungsweise 1518 begab er sich mit einer städtischen Delegation zu Maximilian I. nach Innsbruck. Nach dem Tod Maximilians (1519) erwirkte er die Vertreibung des kaiserlichen Beamtenregimes und die Machtübernahme durch die österreichischen Stände. Von Juni 1519 bis Februar 1520 reiste er mit einer städtischen Abordnung über Venedig, Rom und Neapel nach Barcelona, wo es am 6. November zu der bekannten Vorsprache bei Karl V. kam. Siebenbürgers Partei verweigerte der vom Kaiser eingesetzten Kommission die Huldigung. 1520 (anderen Quellen zufolge 1521) wurde Siebenbürger Bürgermeister, 1522 wieder Ratsherr. Erzherzog Ferdinand, ab April 1521 Landesherr von Österreich, ließ nach seiner Ankunft (er reiste von Spanien direkt nach Wiener Neustadt, ohne Wien zu berühren) Siebenbürger und seinen Mitstreitern im Juli 1522 den Prozess machen; Siebenbürger wurde zum Tod verurteilt (Enthauptung; Wiener Neustädter Blutgericht), seine Familie behielt jedoch das Vermögen. Siebenbürgers Sohn bekleidete später hohe politische Ämter. Siebenbürger wohnte am Hohen Markt 9.

Seine Grabstätte befindet sich wahrscheinlich bei St. Stephan in der Tirnakapelle), eine Gedenktafel an der Innenseite des nordwestlichen Pfeilers des Rathausturms (enthüllt am 11. August 1922).

22., Siebenbürgerstraße

Literatur

  • Richard Perger: Die Wiener Ratsbürger 1396 – 1526. Wien: Deuticke 1988 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 18), S. 247 (weitere Literatur)
  • Handbuch der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1935-2005. Band 99, 1984/1985, II/233
  • Richard Perger: Die Wiener Bürgermeister Lienhard Lackner, Friedrich von Pieschen, Dr. Martin Siebenbürger und andere Mitglieder der "Wiener Handelsgesellschaft". In: Richard Perger / Walter Hetzer: Wiener Bürgermeister der frühen Neuzeit. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1981 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 9)
  • Felix Czeike: Geschichte der Stadt Wien. Wien: Molden 1981, Register
  • Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974, S. 126 ff.
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Dr. Martin Siebenbürger. In: Österreichischer Wappenkalender. 1958, S. 26 f.
  • Hans Lahoda: Der Ständekampf in den österreichischen Erblanden nach dem Tod Maximilians I. bis zu seiner Beendigung im Blutgericht von Wiener Neustadt. Diss. Univ. Wien. Wien 1949
  • Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Wien: Holzhausen 1897-1918. Band 2/2, S. 581 ff.