Sulkowskitheater

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Theater
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1837
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1895
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  21703
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Langes 19. Jahrhundert, Theater
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 7.05.2024 durch DYN.m.j.pernerstorfer
  • 5., Wiedner Hauptstraße 123-125
  • 5., Gassergasse 4

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48° 10' 59.21" N, 16° 21' 40.18" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Sulkowskitheater (Matzleinsdorfer Hauptstraße Konskriptionsnummer 15-17 beziehungsweise Matzleinsdorfer Straße 45-51; heute 5., Wiedner Hauptstraße 123, 123a, 125, Gassergasse 44). Armeelieferant Josef (ab 1824 Freiherr von) Dietrich besaß in der damalige Matzleinsdorfer Straße ein Palais, das aus vier zu Beginn des 19. Jahrhunderts erworbenen Häusern entstand. Eines der Häuser wurde 1837 als Haustheater adaptiert ("Fürstliche Sulkowskische Übungsbühne"), für das Dietrich einen Direktor bestellte.

1838-1841 wurde das Theater mehrfach vergrößert und umgestaltet. Bei der Eröffnungsvorstellung (30. Dezember 1837) wirkte Baronesse Anna, die einzige Tochter des Besitzers, mit, die 1845 Ludwig Fürst Sulkowski heiratete, der die Bühne als Sulkowskitheater weiterführte. Er stellte sie auch dem Verein "Polyhymnia" als Übungsbühne zur Verfügung.

Ende Oktober 1848 wurde das Theater durch die kroatischen Truppen Windisch-Graetz', die das an der Fassade angebrachte Fresko der Thalia für die Darstellung einer Freiheitsgöttin und den Besitzer somit für einen Revolutionär hielten, fast gänzlich zerstört. Aus dem Haustheater entstand in der Folge eine Dilettantenbühne, ein Versuchstheater.

Als durch den finanziellen Zusammenbruch des Fürsten in den 1860er Jahren das kleine Theater frei wurde, pachtete es 1861 der Komparseriechef des Burgtheaters Valentin Niklas, als eine Art Probebühne für junge Talente (hier trat Josef Kainz erstmals auf). Das Theater, für das Niklas 1868 das Öffentlichkeitsrecht erhielt, wurde unter seiner Leitung sehr populär und kurzweg "Niklastheater" genannt. Nach dem Tod Niklas' (1883) stand das Theater eine Zeit lang unter der Leitung von Professor Streben (recte Skutezky), doch verlor die Bühne allmählich an Beliebtheit. 1890 übernahm sie Strebens Witwe und 1891 Ottokar Payer, der auch in Speising und Perchtoldsdorf spielte, die Bühne jedoch am 7. April 1895 schließen musste (Demolierung des Gebäudes 1908).

1910 wurden auf dem Areal Einzelbauten und 1910 eine städtische Volksschule und Hauptschule errichtete (5., Gassergasse 44-46: Volksschule Gassergasse und Hauptschule Gassergasse).

Schauspielerinnen und Schauspieler

Im Wien Geschichte Wiki gibt es 4 Einträge von Personen, die im Sulkowskitheater engagiert waren.

BildName des BildesNameBerufBerufGeburtsdatumDatum der GeburtSterbedatumSterbedatum
Leopold DeutschSchauspieler11 November 18535 Februar 1930
Heinrich JantschSchauspieler
Theaterdirektor
Schriftsteller
Stenograph
7 März 18455 Februar 1899
Josef Gottfried Ignaz Kainz.jpgJosef Gottfried Ignaz KainzSchauspieler2 Januar 185820 September 1910
Theater in der Josefstadt Theatermuseum FS PA15133alt.jpgMax ReinhardtSchauspieler
Regisseur
Theaterdirektor
9 September 187331 Oktober 1943

Literatur

  • Alt-Wien. Monatsschrift für Wiener Art und Sprache. Wien: Raimann & Godina 4 (1895), 19 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947, S. 426
  • Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 581 f.
  • Klieba: Margareten. Wien 1922, S. 53
  • Wolfgang Mayer: V. Margareten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 5), S. 54
  • Prechtler: Bis ins Burgtheater. Wien 1914, S. 4 ff.
  • Gustav Andreas Ressel: Aus unsern alt'n Wien. Wien 1920, S. 9 ff.
  • Paul S. Ulrich: Wiener Theater (1752–1918). Dokumentation zu Topographie und Repertoire anhand von universalen Theateralmanachen und lokalen Theaterjournalen. Mit einem Überblick zu Zeitungen mit Theaterreferaten und deren Referenten. Wien: Hollitzer 2018 (= Topographie und Repertoire des Theaters 1), S. 25 f.