Maximilian I. (Mexiko)

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Kaiser Maximilian I., ca. 1865
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Maximilian
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Ferdinand Maximilian Joseph; Ferdinand Max
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Erzherzog, Kaiser, Vizeadmiral
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  28585
GNDGemeindsame Normdatei 118579363
Wikidata Q84192
GeburtsdatumDatum der Geburt 6. Juli 1832
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 19. Juni 1867
SterbeortSterbeort Querétaro, Mexiko
BerufBeruf Regent, Offizier
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.11.2024 durch WIEN1.lanm08uns
BestattungsdatumDatum der Bestattung  18. Jänner 1868
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Kapuzinergruft
Grabstelle
BildnameName des Bildes Maximilian I.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Kaiser Maximilian I., ca. 1865

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Generalgouverneur von Lombardo-Venetien (1857 bis 1859)
  • Oberkommandierender der österreichischen Kriegsmarine (1854 bis 1863)
  • Kaiser von Mexiko (10.04.1864 bis 1867)

Maximilian (eigentlich Ferdinand Maximilian Joseph), * 6. Juli 1832 Wien, † (kriegsgerichtliche Erschießung) 19. Juni 1867 Querétaro, Mexiko (Kapuzinergruft), Erzherzog von Österreich, Kaiser von Mexiko.

Biografie

Der jüngere Bruder von Kaiser Franz Joseph I. war vielfältig interessiert und auch künstlerisch begabt. Sein Welt- und Menschenbild soll weitgehend von idealistischen Erwartungen bestimmt gewesen sein, die mit zunehmendem Alter einer Zukunftsangst und Weltflucht wichen. 1851 trat er als Fregattenleutnant in die österreichische Kriegsmarine ein, der er sich stets verbunden fühlte. Bereits 1854 wurde er zu deren Kommandant (im Range eines Konteradmirals, später eines Vizeadmirals) ernannt. Er behielt diese Funktion bis zu seiner Abreise nach Mexiko. Während dieser Zeit wurden die Seestreitkräfte des Habsburgerreichs, nicht zuletzt auch auf Betreiben Wilhelm von Tegetthoffs, ausgebaut und modernisiert (Schraubenantrieb, Panzerung). Maximilian setzte sich auch für die Verwirklichung einer wissenschaftlichen Expedition durch die Fregatte "Novara" (Weltumsegelung 1857-1859) ein.

Maximilian 1855.

Im Februar 1857 wurde der Erzherzog zum Generalgouverneur von Lombardo-Venetien ernannt. Nach dem Verlust der Lombardei im Jahr 1859 zog er sich auf Schloss Miramare bei Triest zurück, das ab 1856 zu einer repräsentativen Anlage ausgebaut wurde. Im April 1864 nahm er trotz mehrfacher Warnungen das Angebot einer konservativ-klerikalen Minderheit in Mexiko an, sich (mit Unterstützung französischer Truppen, da Mexiko hohe Staatsschulden nicht bediente) zum Kaiser von Mexiko ausrufen zu lassen. Es wird vermutet, dass Maximilian darin einen Ausweg aus seiner Lebenskrise sah. Im Juli 1864 zog er in Mexiko-Stadt ein. Trotz einigen Versuchen vertrauensbildender Maßnahmen (Förderung der Kunst und Bildung, Einsatz für Indios) konnte er sich im Bürgerkrieg gegen die republikanische Opposition unter Präsident Benito Juárez nicht durchsetzen. Als die Franzosen nach dem Ende des amerikanischen Sezessionskriegs 1866 zum Abzug gezwungen wurden, verlor er seinen Schutz. Im Mai 1867 wurde er in Querétaro von republikanischen Truppen gefangengenommen, vor ein Kriegsgericht gestellt und zum Tod durch Erschießen verurteilt. Sein Leichnam wurde nach Europa überführt und im Jänner 1868 beigesetzt.

Mexikanische Delegation bietet die Kaiserkrone an.

Maximilians Schicksal wurde mehrfach zum Gegenstand der Belletristik, so etwa bei Franz Werfel ("Juarez und Maximilian", 1924). 1871 wurde in Hietzing ein Maximiliandenkmal enthüllt. Von 1861 bis 1919 trug die heutige Mahlerstraße im 1. Bezirk seinen Namen, ebenso der heutige Rooseveltplatz im 9. Bezirk von 1875 bis 1920.

Siehe auch: Maxing, Maxingvilla

Quellen

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. Band 21. Leipzig: Duncker & Humblot 1885, S. 70 ff.
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Band 16. Berlin: Duncker & Humblot 1990, S. 507 ff.
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Band 6. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1860, S. 200 ff.
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 2: I-R. München: A. Francke 1974
  • Maximilian von Mexiko 1832-1867. [Katalog der] Ausstellung auf Burg Hardegg. Veranstaltet von der Stadtgemeinde Hardegg a.d. Thaya 13. Mai bis 17. November 1974. Wien: Enzendorfer 1974
  • Brigitte Hamann [Hg.]: Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Wien: Ueberreuter 1988
  • Magdalena Hawlik-van de Water: Die Kapuzinergruft. Begräbnisstätte der Habsburger in Wien. Wien [u.a.]: Herder 1987
  • Brigitte Hamann: Mit Kaiser Max in Mexiko. Aus dem Tagebuch des Fürsten Carl Khevenhüller 1864 - 1867. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1983
  • Laura Ruaro Loseri [Hg.]: Massimiliano. Da Trieste al Messico. Mostra promossa della Provincia di Trieste. Trieste: Lint 1986
  • Johann Lubienski: Der maximilianeische Staat. Mexiko 1861–1867. Verfassung, Verwaltung und Ideengeschichte. Wien [u.a.]: Böhlau 1988 (Forschungen zur europäischen und vergleichenden Rechtsgeschichte, 4)
  • Friedrich Weissensteiner: Reformer, Republikaner und Rebellen. Das andere Haus Habsburg-Lothringen. München [u.a.]: Piper 1995
  • Sigrid-Maria Größing: AEIOU. Glück und Unglück im österreichischen Kaiserhaus. Wien: Amalthea-Verlag 2007
  • Ferdinand Anders: Von Schönbrunn und Miramar nach Mexiko. Leben und Wirken des Erzherzog-Kaisers Ferdinand Maximilian. Graz: Akademische Druck- und Verlags-Anstalt 2009
  • Egon Caesar Conte Corti: Maximilian und Charlotte von Mexiko. Nach dem bisher unveröffentlichten Geheimarchive des Kaisers Maximilian und sonstigen unbekannten Quellen. 2 Bände. Zürich/Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1924
  • Gabriele Praschl-Bichler [Hg.]: "Ich bin bloß Corvetten-Capitän". Private Briefe Kaiser Maximilians und seiner Familie. Erstmals veröffentlichte Habsburger-Korrespondenz. Wien: Ueberreuter 2006
  • Konrad Ratz/Amparo Goméz Tepexicuapan: Ein Kaiser unterwegs. Die Reisen Maximilians von Mexiko 1864 - 1867 nach Presseberichten und Privatbriefen. Wien [u.a.]: Böhlau 2007
  • Martin Mutschlechner: Erzherzog Ferdinand Maximilian: Das Los des Zweitgeborenen. In: Die Welt der Habsburger. URL: http://www.habsburger.net/de/personen/habsburger/ferdinand-maximilian [Stand: 07.07.2016]
  • Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Maximilian von Mexiko [Sign.: TP-032336]
  • Die Presse, 13.12.2014
  • Die Welt, 12.10.2007

Weblinks