Müllverbrennungsanlage Spittelau
48° 14' 2.68" N, 16° 21' 33.89" E zur Karte im Wien Kulturgut
Müllverbrennungsanlage Spittelau (9., Spittelauer Lände 45), erbaut 1966-1971 (mit angeschlossenem Fernheizwerk) nach Plänen von Josef Becvar (Wiener Stadtbauamt); den Auftrag zur Errichtung der Anlage erhielt die Firma Simmering-Graz-Pauker AG (heute Austrian Energy & Environment SGP/Waagner-Birö), die Verbrennungsroste lieferte die Firma Martin (München). Es können 17 Tonnen Müll/Stunde verbrannt werden.
Erste Abnehmer für die Fernwärme waren das Allgemeine Krankenhaus, das Diana- und Jörgerbad, das Internationale Studentenheim Döbling und Wohnhäuser. 1969 ging die Anlage in den Besitz der Heizbetriebe Wien GmbH über.
Die nach einem Brand (14./15. Mai 1987) notwendigen Reparaturen wurden im Mai 1989 abgeschlossen. Die polititische Opposition im Gemeinderat forderte nach dem Brand wiederholt die Schließung der Anlage, konnte aber keine Alternativen aufzeigen (ein Neubau an einem anderen Standort konnte aus finanziellen Gründen nicht in Betracht gezogen werden). Die Anlage (Fassaden und Schlot) wurde durch Friedensreich Hundertwasser neu gestaltet (Kosten 88 Millionen Schilling); die 113 Tonnen schwere Stahlkugel (Oberfläche 1.110 Quadratmeter) wurde am 16. Juli 1991 aufgezogen (seit 1. Mai 1993 strahlt sie aus 1250 Lichtpunkten). Am 23. November 1991 wurde nach einer Probezeit die Betriebsbewilligung erteilt; der 1991 eingebaute Katalysator sorgt neben der bereits 1986 eingebauten Rauchgas- Waschanlage für die Ausfilterung der Schadstoffe (Gesamtkosten 520 Millionen Schilling). 1993 erfolgte der Austausch der Rostkonstruktion. 1994 wurden in der Anlage 260.000 Tonnen Müll verbrannt.
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wien.at, Stadt Wien/Bohmann Verlag: Müllverbrennung Spittelau, 1 Min. 58 Sek. [Stand: 27.11.2018]