Nordbrücke
48° 15' 15.77" N, 16° 22' 42.68" E zur Karte im Wien Kulturgut
Nordbrücke (20; 21), Donaubrücke, benannt am 5. Februar 1964 (Gemeinderatsausschuss für Kultur); vorher (Teil) Nordwestbahnbrücke. Der Bau der "dritten Strombrücke" wurde 1962 begonnen, die Eröffnung erfolgte am 19. Dezember 1964.
Die Nordbrücke bildet einen wesentlichen Bestandteil der Schnellstraßenverbindung Döblinger Gürtel - Prager Straße, die damals unter dem Titel "Nordeinfahrt" mit dem autogerechten Ausbau der Donaukanalbegleitstraßen und dem Bau der Nußdorfer Brücke und Gürtelbrücke wesentlich beschleunigt wurde. Sie wurde an Stelle der Nordwestbahnbrücke und unter Verwendung der bestehenden (für diesen Zweck sanierten) Brückenpfeiler errichtet, nachdem die Stadt Wien die nicht mehr genutzte Bahntrasse erworben hatte. Vollständig neu errichtet wurde die "Inundationsbrücke" über das Überschwemmungsgebiet und am rechten Donauufer die "Kaibrücke" über den Handelskai und den Brigittenauer Bahnhof. Während die "Inundationsbrücke" in Spannbetonbauweise hergestellt wurde, kam bei der "Strombrücke" die sogenannte Stahlverbundbauweise zur Anwendung. Die Nordbrücke war damit die erste Wiener Donauquerung, bei der es keine Konstruktionsteile oberhalb der Fahrbahn gab ("Deckbrücke").
Von 1995 bis 1997 wurde die Brücke von Grund auf instand gesetzt und erweitert. Durch den Umbau der Fahrbahn und die Verlegung der Gehwege auf den Nordbahnsteg wurde für jede Fahrtrichtung ein Pannenstreifen möglich. Die Nordbrücke verfügt jetzt über vier 3,25 Meter breite Fahrstreifen und zwei 2,30 Meter breite Pannenstreifen.
Die Gesamtlänge der Brücke beträgt 935 Meter. 23 Pfeiler beziehungsweise Pfeilerscheiben tragen die Brücke. Sie enthält 118 Neoprenlager und Rollenlager.
Siehe auch: Magistratsabteilung 29 - Brückenbau und Grundbau
Literatur
- Der Aufbau. Fachschrift der Stadtbaudirektion Wien. Band 21. Wien: Compress / Jugend & Volk 1966, S. 27 f.
- Der Aufbau. Fachschrift der Stadtbaudirektion Wien. Band 20. Wien: Compress / Jugend & Volk 1965, S. 125