Notkirche Hasenleiten
48° 9' 52.44" N, 16° 25' 4.33" E zur Karte im Wien Kulturgut
Notkirche Hasenleiten (11., Hasenleitengasse 16).
Notkirche
Während des Ersten Weltkriegs entstand auf dem Gelände der Siedlung Hasenleiten ein Kriegsspital ("Notspital VI" mit 54 Baracken) und inmitten dieser Anlage eine Holzkirche (heutiger Albin-Hirsch-Platz, Weihe 1. November 1915), die von Feldkurat Dr. Karl Rudolf betreut wurde. Da sich in der Bevölkerung die Meinung hielt, diese sei unter Mitwirkung russischer Kriegsgefangener errichtet worden, hieß sie im Volksmund "Russenkirche". Tatsächlich waren allerdings unter der Leitung des Baumeisters Markhgott österreichische und bulgarische Soldaten beschäftigt. Die Kirche wurde in Form einer orthodoxen Ostkirche erbaut, in Fertigteilen herbeitransportiert und von einer polnischen Firma gespendet. 1934 erhielt die fast schon verfallene Kirche den Titel "Zum göttlichen Kinderfreund". Das Kirchlein brannte am 20. Dezember 1961 während der Demontagearbeiten ab.
Siehe auch
Literatur
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 291
- Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 233 f.
- Felix Czeike: XI. Simmering. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 11), S. 15
- Hans Havelka: Zur Geschichte der Pfarre Hasenleiten, in: Simmeringer Museumsblätter. Wien: Museumsverein Simmering 35 (1990), S. 249 f.
- Norbert Rodt: Kirchenbauten in Wien 1945-1975. Auftrag, Aufbau und Aufwand der Kirche in Wien. Wien: Wiener Dom-Verlag 1976 (Veröffentlichungen des Kirchenhistorischen Instituts der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, 19), S. 163 ff.
- Rolf M. Urrisk-Obertyński: Wien. 2000 Jahre Garnisonsstadt, Bd. 5, Teil 1, X., XI., XII., XIII., XIV. und XV. Bezirk. Gnas: Weishaupt Verlag, S. 146