Notkirchen

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Daten zum Begriff
Art des Begriffs Begriffsklärung
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Notgottesdienststätten
Frühere Bezeichnung
Nachweisbar von 1900
Nachweisbar bis
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Kapellen, Sakralbauten, Erzdiözese Wien, Katholische Kirche, Katholiken
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Letzte Änderung am 10.01.2023 durch WIEN1.lanm08trj
BildnameName des Bildes Fatimakirche.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Die Fatimakirche in 14., Gusterergasse 40

Notkirchen (auch: Siedlungskirchen) sind Räume oder Gebäude, die in einer Notlage mit geringen finanziellen Mitteln für den provisorischen Gebrauch als Kirchengebäude eingerichtet wurden. Dabei kann es sich um einfache Baracken, Scheunen, Hallen, Lagergebäude, einzelne Räumlichkeiten in Privathäusern oder auch um Container handeln. Vor allem im so genannten Schwarzen Wien sowie nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Wien Notkirchen errichtet.

Das mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert einhergehende Bevölkerungswachstum in Wien stellte die katholische Seelsorge vor große organisatorische Herausforderungen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war es kaum mehr möglich, auf adäquate Weise katholische Gottesdienste und Seelsorge anzubieten, sodass der Bau von neuen Kirchen und die Einrichtung neuer Pfarren in Angriff genommen wurde. Es wurde eine Reihe von Pfarren neu eingerichtet, so etwa Breitenfeld (1898), Breitensee (1899) und Rudolfsheim (1898).

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts initiierte Godfried Marschall, Weihbischof und Generalvikar der Erzdiözese Wien, die Erbauung von Notkirchen in Wien und Wien-Umgebung. Ziel war es, in den bevölkerungsreichen Arbeiterbezirken (zum Beispiel in Neumargareten und Zwischenbrücken) und in dezentrierten Lagen, in denen sich neue befanden, die katholische Seelsorge zu sichern.

Zahlreiche Notgottesdienststätten wurden in Wien auch in der Zwischenkriegszeit durch den Theologen und Priester Josef Gorbach initiiert, der die Bauten durch Einnahmen aus dem von ihm begründeten "Zwei-Groschen-Blatt" finanzierte. Eine weitere Reihe von Notkirchen und Barackenkirchen entstand nach dem Zweiten Weltkrieg, die später durch feste Kirchenbauten ersetzt wurden.

Ehemalige und bestehende katholische Notkirchen in Wien

Vikariat Wien Stadt - Erzdiözese Wien

2. Bezirk

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22. Bezirk

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Vikariat unter dem Manhartsberg - Erzdiözese Wien

Vikariat unter dem Wienerwald - Erzdiözese Wien

Österreichische Militärdiözese

  • Garnisonskirche in Götzendorf (Götzendorf an der Leitha, Niederösterreich)
  • Soldatenkirche in Großmittel (Jansa-Kaserne, Ebenfurth, Niederösterreich)

Literatur

  • Josef Gorbach: Das Wiener Notkirchenbauwerk. In: Beiträge zur Wiener Diözesangeschichte. Beilage des Wiener Diözesanblattes 11 (November 1975), Nr. 6, 16. Jahrgang, S. 45-48
  • Josef Gorbach: Das Wiener Notkirchenbauwerk. Fortsetzung. In: Beiträge zur Wiener Diözesangeschichte. Beilage des Wiener Diözesanblattes 1 (Jänner 1976), Nr. 1, 17. Jahrgang, S. 4-8
  • Franz Loidl: Auffallende Schicksalsgemeinschaft zweier Notkirchen. In: Beiträge zur Wiener Diözesangeschichte. Beilage des Wiener Diözesanblattes 3 (März 1972), S. 11 f.
  • Hedwig Matzke-Jähnl: Prälat Dr. Josef Gorbach und seine Notgottesdienststätten in der Wiener Erzdiözese (eine vorläufige, von ihm beglaubigte Bestandsaufnahme bis Dezember 1970). In: Beiträge zur Wiener Diözesangeschichte. Beilage des Wiener Diözesanblattes 5 (1971), S. 23 f.