Otto Hellmuth Stowasser
Otto Hellmuth Stowasser (in der Literatur oftmals fälschlich: Heinrich), * 21. Oktober 1887 Wien, † 19. Februar 1934 Wien 3, Keilgasse 9, Historiker, Archivdirektor, Sohn des Joseph Maria Stowasser.
Studierte an der Universität Wien Geschichte (Promotion zum Dr. phil. 1910), absolvierte das Institut für Österreichische Geschichtsforschung und trat 1914 in den Dienst des Haus-, Hof- und Staatsarchivs. An der Universität habilitiert er sich 1916 für historische Hilfswissenschaft und Geschichte des Mittelalters (1924 a.o. Univ.-Prof. für Mediävistik). 1923 wurde Stowasser Direktor des Archivs der Stadt Wien; in seine Amtszeit (1923-1934) wurde das Provenienzprinzip eingeführt. Auch fällt die Übernahme des Gerichtsarchivs knapp vor dem Brand des Justizpalasts in seine Direktionszeit.
Stowasser begründete die "Studien aus dem Archiv der Stadt Wien" (1929-1931; zwei Bände erschienen). A. o. Universitäts-Professor (1924); Ausschussmitglied (1918-1934) bzw. Generalsekretär (1924/25) und Vizepräsident (1926-1934) des Vereins für Geschichte der Stadt Wien.
Quellen
WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K11: Stowasser Otto Heinrich.21.10.1887
Literatur
- Ludwig Bittner [Hg.]: Gesamtinventar des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs aufgebaut auf der Geschichte des Archivs und seiner Bestände. Band 4: Geschichte und Inventare der Länderabteilungen und sonstigen kleineren Bestände. Wien: Holzhausen 1938, S. 143 ff.
- Monatsblatt des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 16 (1934), S. 11 f.
- Ferdinand Opll: Geschichte des Wiener Stadt- und Landesarchivs. In: Veröffentlichungen des Wiener Stadt- und Landesarchivs. Reihe C/5, S. 65
- Archivalien aus acht Jahrhunderten. Ausstellung des Archivs der Stadt Wien, Dez. 1964 - Febr. 1965. Wien: Eigenverlag 1965 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 15), S. 110
- Rathauskorrespondenz, 16.02.1959
- Amtsblatt der Stadt Wien, 25.02.1959, S. 4 (als "Heinrich")
- Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 61, 2009), S. 334f.