Pramerschlössel
Pramerschlössel (Roßau; 9., Pramergasse 9; Gebäude der Caritas Socialis).
1) Ein angeblich von Maria Theresia erbautes Jagdschlösschen, in dem sich später außer einem kleinen Kloster auch der Sitz des Ortsrichters befand. Gesichert scheint allerdings nur, dass sich das „Pramerschlössel" genannte Gebäude im Besitz der Auersperg befand (ein Eigentümer namens Pramer ist im Grundbuch nicht nachweisbar). 1746-1777 ist Johann Adam Fürst Auersperg als Besitzer verzeichnet. Da ihm das Pramerschlössel nicht mehr gefiel, kaufte er mit Vertrag vom 20. September 1778 um 70.000 Österreichische Gulden das Rofranopalais (Auerspergpalais). Im Volksmund wurde das Pramerschlössel auch „Fiakerhaus" genannt.
2) Der Neubau Pramergasse 9 gehört durch Schenkungsvertrag vom 26. Juli 1923 dem Verein „Soziale Hilfe", der dort ein Heim für berufstätige Frauen führt. Es ist das Mutterhaus der 1918 von Hildegard Burjan gegründeten Schwesternschaft „Caritas Socialis". Dem Haus angeschlossen ist ein im Jänner 1959 eröffnetes Heim für alleinstehende ältere Personen (9, Pramergasse 11), das nach Plänen von Architekt Heinzle-Simony erbaut wurde.
Literatur
- Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 123