Villa (Skywa-)Primavesi (13., Gloriettegasse 14-16), entworfen und 1913-1915 erbaut von Josef Hoffmann für Josefine Skywa und ihren Lebensgefährten, den aus Olmütz gebürtigen Industriellen, Großgrundbesitzer und Reichsratsabgeordneten Robert Primavesi.
Die große, symmetrisch gebaute Villa erhielt ihre kostbare Ausführung unter Heranziehung von Bildhauern (insbesonders Anton Hanak); bemerkenswert ist die einheitliche Durchbildung aller Details.
Die Villa ist das kostbarste aller Hoffmann-Häuser in Wien, weist jedoch klassizistische Züge auf (Giebel, säulenartige Gliederungen). Neben der Villa befindet sich ein Gartenpavillon.
Bis 1942 war Dr. Leopold Panzer der neue Besitzer. Nach ihm war die Villa in den Händen der NSDAP. Ab 1949 gehörte die Villa den Nachkommen von Dr. Leopold Panzer, die das Anwesen 1955 an den Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) verkauften. Die Villa wurde zum Bildungsheim des ÖGB. Die damals noch gewerkschaftsnahe Bank BAWAG P.S.K. verkaufte das Objekt schließlich 2004 an einen Industriellen, der das Haus später denkmalgerecht sanieren ließ.
Hoffmanns Jugendstilgarten ist trotz einer Umgestaltung 1956 in der Erscheinung erhalten. Er gehört zu den bedeutendsten gartenarchitektonischen Denkmalen Österreichs und ist im Denkmalschutzgesetz genannt (Nr. 51 im Anhang zu § 1 Abs. 12 DMSG).
Weblinks
Literatur
- Felix Czeike: XIII. Hietzing. Mit ausführlicher Beschreibung, Karten- und Grundrißskizzen von Schönbrunn. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 13)
- Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 31, 44 f.
- Wolfdieter Dreibholz: Villa Primavesi. In: Notring-Jahrbuch (1970), S. 219
- Tino Erben: Traum und Wirklichkeit Wien 1870-1930. Wien: Museen der Stadt Wien 1985 (Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 93), S. 418
- Gabriele Kosicek: Architektengärten des Jugendstils, insbesondere Entwurf und Entwicklung des Gartens der Villa Skywa-Primawesi. Diplomarbeit Technische Universität Wien. Wien 1992
- Eduard F. Sekler: Josef Hoffmann. Salzburg: Residenz Verlag 1982, S. 365 ff.
- Dietmar Steiner: Architektur in Wien. 300 sehenswerte Bauten. Wien: Magistrat 1984, S. 118
- Ottokar Uhl: Moderne Architektur in Wien von Otto Wagner bis heute. Wien [u.a.]: Schroll 1966, S. 51, 71