Purkersdorfer Schloss (Niederösterreich), dreigeschossiger Vierkantbau, erstmals 1255 erwähnt, Sitz der Herrschaft Purkersdorf (Truchsessen von Lengbach, um 1320 Wallseer), die 1338 von Reinprecht I. von Wallsee an die Habsburger verkauft wurde und seitdem landesfürstlich war. Ab etwa 1500 war Purkersdorf Sitz des kaiserlichen Waldamts für den Wienerwald (die Gerichtsbarkeit erstreckte sich außer Purkersdorf auf Gablitz, Hacking, Höflein, Hütteldorf, Kaltenleutgeben, Neuwaldegg und Sulz). Nach dem Osmaneneinfall 1529 wurde das Purkersdorfer Schloss wiederhergestellt. 1642 wurde der Nordtrakt umgebaut, nach 1672 der südliche Haupttrakt mit zwei Portalen verlängert, 1757 der Hauptturm teilweise abgetragen; nach dem Brand von 1842 kam es zu einer Umgestaltung (Anbau mit Arrestzellen vor die Hauptfassade). Heute Sitz eines Bezirksgerichts und des Forstamts.
Literatur
- Rudolf Büttner: Burgen und Schlösser zwischen Wienerwald und Leitha. In: Niederösterreichs Burgen und Schlösser I/1 1966, S. 120 ff.
- Festschrift anläßlich der Stadterhebung. 1966