Handelsschule Allina (1, Ballgasse 2, Rauhensteingasse 5; Konskriptionsnummer 932).
Vorgängergebäude
Hier befand sich ursprünglich ein Teil des Himmelpfortklosters. Einen großen Teil der beiden späteren Parzellen Stadt 932 (Ballgasse 2) und 931 (Ballgasse 4) nahm dabei der Klostergarten ein. Nach Auflösung des Klosters im Jahr 1782 wurde der gesamte Klosterkomplex abgetragen, neu parzelliert und versteigert.
Das hier besprochen Grundstück wurde vom bürgerlichen Hof- und Steinmetzmeister Franz Jäger und seiner Frau sowie dem Baumeister Josef Meissl erworben, die hier ein vierstöckiges Haus errichten ließen, das auf einer Grundfläche von 709 Quadratmetern stand und bis gegen Ende des 19. Jahrhundert verschiedenen Mitgliedern der Familie Jäger gehörte.
Heutiges Gebäude
1912 wurde das alte Gebäude abgetragen und durch einen Neubau nach Plänen von Hans Mayr und Theodor Mayer (Baumeister Josef Simony) für den Privathandelsschulbesitzer Max Allina ersetzt, der sich auch als Erzieher bei den "Kinderfreunden" betätigte. Den Eingang des Hauses gestaltete Bildhauer Willy Bormann. Später wurde das Gebäude in eine Volksschule umfunktioniert.
Am 22. September 1939 wurde es vom Berufsschulrat Wien erworben, aber aufgrund des Teilerkenntnisses der Rückstellungskommission vom 20. Jänner 1948 den Vorbesitzern Franz und Josef Otto Allina zurückgegeben. Diese verkauften es am 25. Jänner 1951 an die Gemeinde Wien. Zwischen 1948 und 1956 befand sich die Akademie für Sozialarbeit in diesem Haus, später wurde das Österreichische Filmarchiv hier untergebracht.
Literatur
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. Jänner-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 36
- Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 30 (1975), Sonderausgabe, S. 93
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 1. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 136 f.