Ringstraßenwettbewerb Projekt Nr.75
Devise: kein Motto, aber die Initialen "I. L. K."
Verfasser: unbekannt
Das Projekt Nr. 75 wurde am 1. August 1858 im Ministerium des Innern abgelegt.[1]
Spärliche Bemerkungen
Von diesem Projekt blieb die schmale Denkschrift, aber kein einziger Plan erhalten. Laut Aussage des Wettbewerbsteilnehmers trat er im Frühjahr 1858 eine Reise nach Wien an, "um daselbst die Terrain- und sonstigen Verhältnisse im Allgemeinen zu studieren". Er verfasste sein Projekt, "wozu ein eigener, mehr die Umgebung Wiens darstellender Grundplan gewählt wurde." Conditio sine qua non für ihn war eine umfassende Regulierung von Donau und Wienfluss, um "Wien progressiv seiner künftigen Bedeutung als Weltstadt entgegen zuführen."
Einer der wenigen konkreten Vorschläge, den er in seiner kurzen Abhandlung erwähnte, betraf die Benutzung der Stadtgräben für die notwendigen Kanalisierungsarbeiten. Er fügte neben den geforderten öffentlichen Bauten noch zwei "Gesandtschafts-Hôtels" und "großartige Bazars" hinzu, die zwar die Privatbauplätze dezimierten, aber der Kommune Einkünfte verschaffen würden.
Im Hinblick auf die Potenziale der günstig gelegenen Stadt Wien erwähnte er "London, Petersburg, Konstantinopel, Paris und viele andere Städte", deren Lage ihnen allemal zu ihrem Aufschwung verholfen hätte.[2]
Siehe auch:
- Ringstraße
- Ringstraßenwettbewerb
- Ringstraße (Arbeiterschaft)
- Ringstraße (Bewohner)
- Ringstraße (Viertel)
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ Österreichisches Staatsarchiv, AVA, STEF, Karton 2, Fasz. 6839/M.I. 653/1858. "Erinnerung mit einem Konkursplane für die hiesige Stadterweiterung aus Prag Devise: I. L. K.", "|: war bereits unterem 31/7 auf der hiesigen Post eingelangt, wurde aber erst umterm 1/8 dh dem Postboten übergeben :|"
- ↑ Zum Ringstraßenwettbewerb siehe: Harald R. Stühlinger, Der Wettbewerb zur Wiener Ringstraße, Birkhäuser, Basel 2015