Robert von Derda
Robert von Derda, * 17. Februar 1890 in Krems, ✝︎ 3. November 1962 Wien, Berufsoffizier, Politiker.
Biografie
Robert von Derda wurde als Sohn des Generalmajors Robert von Derda (am 25. August 1917 in den Adelsstand erhoben) und seiner Frau, geborene Edle von Birgenreith, in Krems geboren. Er legte die Matura an der Technischen Militärakademie in Mödling ab und wurde, wie schon sein Vater, Berufsoffizier. 1922 war er Major außer Dienst und arbeitete dann als Einzelhändler, 1927 bis 1933 als Verlagsleiter für die "Deutsch-Österreichische Tageszeitung" (Partei-Organ) und später als Kaufmann sowie nach 1938 wieder als Verlagsleiter (Kronenzeitung, Albrecht Dürer Verlag und Vorwärts-Verlag).
Robert von Derda nahm am Ersten Weltkrieg teil. Nach dem Ersten Weltkrieg war er von 1919 bis 1926 Mitglied der Deutschen Nationalsozialistischen Arbeiterpartei (DNSAP) (Walter Riehl). Des Weiteren war er Mitglied der Vaterländischen Front, ab 1926 der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) und vor 1938 des Deutschen Klubs. Er war unter anderem von 1926 bis 1927 Obmann der NS-Hitlerbewegung in Niederösterreich und in den Folgejahren Gauorganisationsleiter sowie Landes-, Gau- und Reichsredner. Vom 1. September 1944 bis zum 16. März 1945 war er Ratsherr.
Nach 1945 wurde er vom 4. Februar 1946 bis zum 18. Oktober 1947 unter anderem in Glasenbach inhaftiert und wurde vom Volksgericht Wien wegen der Paragrafen 11 Verbotsgesetz und 2 Kriegsverbrechergesetz angeklagt. Am 22. November 1951 wurde die Klage eingestellt.
Siehe auch: Ratsherren (NS-Zeit) (mit Auflistung aller Ratsherren)
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Ratsherren, A1: Personalstandsbogen Robert von Derda, 07.09.1944
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 119, A42: 3. Bezirk, 10924
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Volksgericht Wien, A1: Vg 13a Vr 419/1951, Vg 13b Vr 3500/1947
- Derda, Robert von: Gauleiter von Niederösterreich, Wienbibliothek im Rathaus: Tagblattarchiv, TP-008885
- Österreichisches Staatsarchiv - Archiv der Republik, Bundesministerium für Inneres, Gauakten: 14.923
Literatur
- Maren Seliger: Scheinparlamentarismus im Führerstaat. "Gemeindevertretung" im Austrofaschismus und Nationalsozialismus. Funktionen und politische Profile Wiener Räte und Ratsherren 1934–1945 im Vergleich. Wien [u.a.]: Lit-Verlag 2010, S. 820
- Peter Frank-Döfering [Hg.]: Adelslexikon des österreichischen Kaisertums 1804–1918. Wien / Freiburg / Basel: Herder 1989