Rose Krenn
Rose Krenn, * 5. Juli 1884 Sankt Marein bei Erlachstein (Slowenien), † 5. Jänner 1970 Innsbruck, Keramikerin, Textilkünstlerin, Kunsthandwerkerin.
Biografie
Rose Krenn war die Tochter des Rechtsanwalts Franz Xaver Krenn und seiner Ehefrau Maria, geborene Baumayer. Sie besuchte zunächst die Kunstschule der Akademischen Maler E. Walter und Josef Plevtschak und wechselte 1908 an die Kunstgewerbeschule in Prag. Von 1909 bis 1913 studierte sie an der Kunstgewerbeschule in Wien, wo sie unter anderem von Josef Hoffmann (Architektur) und Michael Powolny (Keramik) unterrichtet wurde.
Krenn entwarf nicht nur Möbel, etwa einen Zigarrenschrank, der bei der Ausstellung des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie 1912 gezeigt und sogleich vom Museum für die Sammlung angekauft wurde, sondern war auch für die Textilfirma Philipp Haas & Söhne sowie die Wiener Porzellan-Manufaktur Josef Böck tätig.
1913 erhielt sie ein Stipendium für die Stickereischule in Dornbirn und übersiedelte nach Innsbruck, wo sie in der Beratungsstelle für kunstgewerbliche Entwürfe arbeitete. Trotz ihres Wohnortes schuf sie zwischen 1911 und 1919 zahlreiche Stoffmuster, Schachteln, bemalte Ostsereier, Schmuckdosen, Christbaumschmuck und Keramikarbeiten für die Wiener Werkstätte. 1914 heiratete sie den Juristen Hugo Bayr, der jedoch kurz nach der Hochzeit im Ersten Weltkrieg starb. Im selben Jahr gewann sie den 2. Preis bei einem Plakatwettbewerb des Tiroler Gewerbevereins. 1919 heiratete sie den Juristen Hans Seberiny und unterrichtete von da an Kunstgewerbe an der Vereinigten Kunstschule Toni Kirchmayr. Krenn war Mitglied beim Bund österreichischer Künstler und beim Österreichischen Werkbund.
Literatur
- Christoph Thun-Hohenstein / Anne-Katrin Rossberg / Elisabeth Schmuttermeier [Hrsg.]: Die Frauen der Wiener Werkstätte. Basel: Birkhäuser 2020, S. S. 235
- Wikipedia: Rose Krenn
- Der Standard: Wiederentdeckte Künstlerin Rose Krenn wird in Tirol ausgestellt. 30.10.2022
- biografiA: Krenn-Bayr Rose [Stand: 29.12.2023]