Rosl Berndt

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Berndt, Rosl
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Dunkelblau, Rosa
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  64811
GNDGemeindsame Normdatei 1052027806
Wikidata Q18169671
GeburtsdatumDatum der Geburt 25. September 1903
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum Jänner 1970
SterbeortSterbeort Chichester, Sussex, Vereinigtes Königreich
BerufBeruf Sängerin, Kabarettistin, Tänzerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
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Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Rosl Berndt, * 25. September 1903 Wien, † Januar 1996 Chichester, Sussex, Vereinigtes Königreich, Sängerin und Kabarettistin.

Biografie

Rosl Berndt (eigentlich Rosa Dunkelblau) stammte aus einfachen Verhältnissen. Sie war die uneheliche Tochter der aus Galizien zugewanderten Hausbesorgerin Bronja Dunkelblau und des ukrainisch-stämmigen Hilfsarbeiters Eduard Slovik. Nachdem der Vater 1905 wegen Spielschulden in die USA geflohen war, kümmerte sich Bronja Dunkelblau alleine um die Erziehung Rosls.

Die Eltern einer Schulfreundin, die beiden dem Schauspielberuf nachgingen, vermittelten dem äußerst talentierten Mädchen einen Ausbildungsplatz in der Tanzschule Singer im 2. Bezirk. Bei einer SchülerInnenaufführung wurde sie von Hermann Leopoldi entdeckt, der sie ans Carltheater empfahl, wo sie im Dezember 1914 in der Kinderrolle der Suza in Franz Lehárs Operette "Der Rastelbinder" debütierte. In der Folge war sie als "Kleine Rosa" ein gefeierter Kinderstar im Gebiet der gesamten Monarchie. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde sie Publikumsliebling der Wiener Varieté- und Kabarettszene. Unter anderem trat sie im Prater-Etablissement Leicht, im Simpl, im Ronacher und im Raimundtheater auf. 1921 heiratete Rosl Dunkelblau Karl Müller, der ihr Impresario wurde und der für sie den Künstlernamen Rosl Berndt wählte. 1922 wurde die gemeinsame Tochter Liesl geboren. 1924 kaufte Karl Müller das Kabarett Simpl und versuchte mit seiner Frau an der Spitze des Ensembles einen künstlerischen Neuanfang, der genauso scheiterte wie die Ehe.

Nach der Scheidung lebte Rosl Berndt mit dem holländischen Börsenmakler Arnold Caffe zusammen und setzte ihre Karriere in Amsterdam fort. Daneben gastierte sie immer wieder in Deutschland und in Wien. Hier arbeitete sie mit Fritz Grünbaum, Hermann Leopoldi, Karl Farkas sowie Hans Moser zusammen und wirkte an Erstaufführungen von Singspielen von Ralph Benatzky mit: 1930 "Meine Schwester und ich" (Theater "Die Komödie" in der Johannesgasse, 1930), "Die drei Musketiere" (Theater an der Wien, 1931) und "Morgen geht's uns gut" (Raimundtheater, 1932). 1936 ging sie als "Halbjüdin" mit ihrer Tochter nach Bukarest und heiratete den rumänischen Ölmagnaten Dinu Buleah. Die künstlerische Karriere Rosl Bernds kam hier zum Stillstand. 1960 emigrierte sie nach England, wo ihre Tochter mit ihrer Familie lebte. 1963 unternahm Rosl Berndt in Wien einen letzten Comeback-Versuch am Raimundtheater und im Simpl, konnte allerdings nicht an ihre Vorkriegserfolge anknüpfen.

2019 wurde der Rosl-Berndt-Platz nach der Künstlerin benannt.

Literatur

  • Liesl Müller-Johnson: Rosl und ihre Tochter. Leben und Kabarett zwischen 1914 und 1936. Aus dem Englischen neu gefasst und ergänzt von Monika Mertl. Wien: Milena Verlag 2014
  • Ilse Korotin (Hrsg.): biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1: A H. Wien [u. a.]: Böhlau 2016, S. 280 f.

Weblinks