Varieté Leicht

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1895
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1945
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Ferdinand Leicht, Wilhelm Leicht
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  3012
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 25.04.2021 durch DYN.krabina
  • 2., Leichtweg

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Leicht-Varieté (2, Prater; Objektnummer 128).

Ab dem 18. Jahrhundert lassen sich an dieser Stelle die Gasthäuser "Zum schwarzen Bären" beziehungsweise "Beim schwarzen Tor" nachweisen, die bereits eine Bühne für türkische Musik besaßen. Als 1895 Ferdinand Leicht das Geschäft übernahm, gestaltete er es zu einem bald weithin bekannten Pratervarieté um, das nach seinem Tod (1922) von seinem Bruder Wilhelm Leicht weitergeführt wurde. Hinter der anspruchslosen Fassade eines Holzbaus wurde hier, im Allgemeinen an Sonntagabenden, ein überwiegend anspruchsvolles kulturelles Programm geboten. Im Lauf der Jahre traten bei Leicht zahlreiche bekannte Künstler mit meist triumphalem Erfolg auf, so manche begannen hier ihre Laufbahn: Schauspielerinnen und Schauspieler (darunter auch solche des Burg- und Volkstheaters, wie Maria Eis, Josefine Kramer-Glöckner, Olga Tschechowa, Paula Wessely, Raoul Aslan, Albert Bassermann, Alexander Girardi, Josef Kainz, Werner Krauss, Viktor Kutschera, Alexander Moissi, Hans Moser und Georg Reimers), Sängerinnen und Sänger von Oper und Operette (darunter Maria Jeritza, Louise Kartousch, Franz Glawatsch, Georg Maikl, Richard Waldemar und Erik Schmedes), Kabarettisten und Brettlgrößen (darunter Ralph Benatzky, Heinrich Eisenbach, Hansi Führer, Fritz Grünbaum und Turl Wiener), die Bauerndarsteller Ferdinand Exl und Eduard Köck sowie die Besitzer selbst. Gespielt wurden neben Stücken leichtesten Genres auch Goethe und Wedekind, man rezitierte Rosegger, Petzold und Schönherr, unter den Operetten waren Werke der Komponisten Leo Fall, Franz Lehár, Jacques Offenbach, Franz von Suppé und Carl Michael Ziehrer vertreten. Die Außenwände des Lokals zierten die Unterschriften prominenter Künstler.

1945 wurde das Leicht-Varieté durch den Praterbrand vernichtet, womit eine theatergeschichtliche Rarität verschwand; erst 1989 kam es zu einer Neueröffnung.

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften/Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd. Band 1
  • Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Prater einst und jetzt. Leipzig / Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1935, S. 121 f.
  • Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Prater. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien, München: Jugend & Volk 1974 (Wiener Heimatkunde), S. 253 f.
  • Hans Pemmer: Schriften zur Heimatkunde Wiens. Festgabe zum 80. Geburtstag. Hg. von Hubert Kaut. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1969 (Wiener Schriften, 29), S. 159