Rudolf Bacher
Rudolf Bacher, * 20. Jänner 1862 Wien, † 16. April 1945 Wien, Maler, Bildhauer, Grafiker.
Biografie
Rudolf Bacher studierte von 1882 bis 1888 Historienmalerei an der Wiener Akademie (bei Christian Griepenkerl und Leopold Carl Müller), widmete sich jedoch fortan hauptsächlich der Porträt- und Landschaftsmalerei sowie religiösen Motiven. Er erhielt 1886 den Ersten Hofpreis und 1896 die Kleine goldene Medaille (Berlin). Er war Mitglied des Künstlerhauses (1894) und Gründungsmitglied der Secession (1897), der er bis 1939 angehörte (1904/1905 und von 1912 bis 1914 Präsident). Von 1903 bis 1939 war er Professor an der Akademie der bildenden Künste (Professor der allgemeinen Malerschule von 1903 bis 1920, Leiter von 1910 bis 1919, zwischen 1911 und 1926 dreimal Rektor und zwischen 1913 und 1928 dreimal Prorektor; Hofrat (1923).
Zu seinen Werken zählen das Altarbild „Heilige Nacht" (1898) in der Breitenfelder Kirche, die „Madonna mit Kind" (1914) in der Lupusheilstätte, das Porträt des Bürgermeisters Josef Neumayer für die „Bürgermeistergalerie" des Rathauses (1917) sowie ein Bronzedrachen über dem Tor des Nebenhauses (3, Steingasse 15) des Malers Josef Engelhart, wo sein hofseitiges Atelier lag (ident mit 3, Hafengasse 1a); Seine Werke befinden sich unter anderem in der Österreichischen Galerie, Albertina (Bildnis Rudolf von Alt, 1900) und Akademie sowie im Historischem Museum der Stadt Wien; Ehrenmitglied der Akademie (1933), Goethe-Medaille (1942), Ehrenring der Stadt Wien (1942), Waldmüller-Preis Stadt Wien (1943).
Bacher verstarb in Wien 19., Sieveringer Straße 170.
Quellen
Literatur
- Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 160
- Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 9/2. Wiesbaden: Steiner 1976, S. 154
- Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Lfg 1 (A. A. bis Bacher) Wien: Tusch 1974
- Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler des 19. Jahrhunderts. Band 1: A-F. Wien: Selbstverlag 1972
- Robert Weissenberger: Die Wiener Secession. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1971
- Walter Wagner: Geschichte der Akademie der bildenden Künste in Wien. Wien: Rosenbaum 1967 (Veröffentlichungen der Akademie der Bildenden Künste in Wien, Neue Folge 1)
- Amtsblatt der Stadt Wien. Wien: Stadt Wien - Presse- und Informationsdienst, 27.01.1962
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 1 (A - Glä). Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1957
- Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 136
- Ulrich Thieme/Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
- Völkischer Beobachter, 20.01.1942, 30.04.1943
- Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 486
- Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 1. Wien: Daberkow 1889; Band 2/1. Wien: Daberkow 1890
Rudolf Bacher im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.