Rudolf Bibl
Rudolf Bibl, * 4. Mai 1929 Wien, † 27. Jänner 2017 Frontignan (Frankreich), Dirigent, Pianist.
Biografie
Rudolf Bibl wurde in eine musikalische Familie geboren. Sowohl der Großvater Rudolf Bibl der Ältere (* 6. Jänner 1832 Wien, † 2. August 1902 Wien), als auch der Urgroßvater Andreas Bibl (* 8. April 1797 Wien, † 30. April 1878 Wien) waren Hofkapellmeister und Domorganisten. Rudolf Bibl studierte Klavier, Klarinette und Komposition an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien und besuchte die Dirigentenklasse von Hans Swarowsky. Von 1948 bis 1952 war Bibl Korrepetitor an der Grazer Oper, ging dann als Kapellmeister nach Innsbruck und kehrte ein paar Jahre später wieder zurück nach Graz. Ab 1960 war Bibl zuerst im Raimundtheater und dann als Erster Dirigent im Theater an der Wien tätig. Von 1969 bis 1973 war er Musikdirektor in Trier.
1972 trat Bibl zum ersten Mal als Dirigent in der Wiener Volksoper auf und blieb dort bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1989 fest engagiert. In dieser Zeit dirigierte Bibl über 2200 Vorstellungen an diesem Haus und leitete zahlreiche Premieren von Operetten und Musicals, wobei es ihm stets ein Anliegen war, vor allem die Wiener Musik in höchster Qualität der Welt bekannt zu machen. Dieses Ziel verfolgte er auch bei seinen zahlreichen Auslandsgastspielen in Deutschland, Holland, Japan und den USA.
1991 wurde Rudolf Bibl zum Ehrenmitglied der Wiener Volksoper ernannt und anlässlich seiner Vorstellungen der Operetten "Die Fledermaus" von Johann Strauss (Sohn) und "Die lustige Witwe" von Franz Lehár an der Wiener Staatsoper erhielt er 1999 das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
Von 1995 bis 2008 leitete Bibl die Seefestspiele Mörbisch für die er mit dem Symphonieorchester Burgenland ein eigenes Orchester zusammenstellte. 2004 erhielt Bibl das Große Ehrenzeichen des Landes Burgenland und 2013 wurde er zum Ehrenmitglied der Seefestspiele Mörbisch ernannt.