Süßenbrunner Schloss
48° 16' 43.44" N, 16° 29' 39.40" E zur Karte im Wien Kulturgut
Süßenbrunner Schloss (22., Süßenbrunner Hauptstraße 9, Weingartenallee 2), errichtet im vierten Viertel des 16. Jahrhunderts.
Ein urkundlich bereits 1320 erwähntes "Festes Haus" wurde von Dietrich von Pillersdorf samt der Herrschaft Prun(n) übernommen, verödete jedoch nach dem Türkenkrieg von 1529. Die Neubesiedlung des Orts (die mit dem Schlossbau zusammenfiel) erfolgte durch Urban Sueß (Siess), von dem sich der neue Ortsname ableitet. In den folgenden Jahrhunderten kam es zu vielen Besitzerwechseln, die mit bekannten Familiennamen verbunden ist (unter anderem ab 1622 Losenstein, 1660 Auersperg, 1667 Grundemann, 1802 Walterskirchen, 1816 Bartenstein). Das Schloss kam dann (1926) in den Besitz der Theresianischen Akademie und wurde Anfang der 1970er Jahre restauriert.
Das Hauptgebäude ist eine zweigeschossige U-förmige Anlage unter Walmdächern mit Turm und hinterem Ehrenhof; die Hauptfassade mit dem zentralen Mittelturm stammt aus dem 16. Jahrhundert, die Gliederung ist frühhistoristisch; im Inneren wurde die Raumaufteilung des Renaissancebaus durch spätere Unterteilungen verändert.
Nördlich des Schlosses steht ein im Kern aus dem 18. Jahrhundert stammendes Verwaltungsgebäude, das um die Mitte des 19. Jahrhunderts frühhistoristisch aufgestockt wurde, jedoch innen im Erdgeschoß großteils noch Platzgewölbe sowie eine gewendelte Dreipfeilertreppe aufweist. Westlich des Schlosses befindet sich ein langgestreckter niedriger Wirtschaftstrakt, dessen Kern ebenfalls auf das 18. Jahrhundert zurückgeht. Im Zentrum des Hofs steht ein barocker Schüttkasten (möglicherweise aus dem zweiten Drittel des 17. Jahrhunderts). Den im Süden vor dem Schloss stehenden Brunnen (mit Wassernymphe) schuf Viktor Tilgner
Siehe auch: Süßenbrunn (Ort).
Literatur
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Wien 1996, S. 662 f.