Salvador-Allende-Hof
48° 9' 44.69" N, 16° 25' 35.16" E zur Karte im Wien Kulturgut
Salvador-Allende-Hof (11, Wilhelm-Kreß-Platz 29-30, Simmeringer Hauptstraße 190-192, Weißenböckstraße 2-4), städtische Wohnhausanlage (1.092 Wohnungen, ursprünglich 1.177 Wohnungen), erbaut (1963-1968) nach Plänen von Otto Frank, Richard Horner, Matthäus Jiszda, Rudolf Angelides, Anny Beranek, Eduard Berger, Erwin Christoph, Fritz Gerhard Mayr, Hans Paar, Wolfram Schindler, Alois Schrimpf, Leopoldine Schwarzinger, Franz Tontur und Franz Ullmann, benannt (31. August 1976 Gemeinderatsausschuss für Kultur) nach dem chilenischen Staatspräsidenten Salvador Allende Gossens (* 26. Juli 1908 Santiago de Chile, † 11. September 1973 Santiago de Chile), der die Sozialistische Partei Chiles begründete, 1970 als Kandidat der Fronte Revolucionario de Accion Populär zum Präsident gewählt, jedoch bei einem Militärputsch getötet wurde (Bombenangriff auf das Präsidentenpalais), worauf die Putschisten eine faschistische Diktatur einrichteten.
Die Anlage besteht aus 23 frei stehenden Häusern, die insgesamt 86 Stiegen beherbergen. Die Gebäude umfassen vier bis acht Geschoße und sind in Zeilenbauweise angelegt. Jeweils drei Blöcke liegen parallel nebeneinander und bilden so quer zur Weißenböckstraße ausgerichtete Gruppen. Diese sechs Häusergruppen sind deutlich von der Straße zurück in den Grünbereich versetzt; nur am oberen Ende der Weißenböckstraße reicht eine bis an den Straßenrand. Die restlichen fünf vereinzelt stehenden Häuser sind parallel zur Weißenböckstraße ausgerichtet.
Zur Erklärung der Namensgebung der Wohnhausanlage wurde im Zuge der Benennung ein Gedenkstein aufgestellt. Die Inschrift lautet:
"Dr. Salvador Allenede 1908-1973
Mitbegründer der sozialistischen
Partei Chiles, 1930 Gesundheitsminister,
Vorsitzender der Ärztekammer, am
3. November 1970 zum Präsidenten
der Republik Chile gewählt, wurde
am 11. September 1973 Opfer eines
Militärputsches."
Literatur
- Peter Autengruber, Ursula Schwarz: Lexikon der Wiener Gemeindebauten, Wien Pichler 2013, S. 193 f.