Schwimm-Europameisterschaften im Wiener Stadionbad

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Daten zum Ereignis
Art des Ereignisses Sportveranstaltung
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1931
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1995
Thema
VeranstalterVeranstalter
Teilnehmerzahl
Gewalt
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  53372
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  • 2., Meiereistraße 7

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Das Wiener Stadionbad stand seit seiner Gründung im Jahr 1931 mehrmals im Rampenlicht der europäischen Schwimmer-Elite. Neben der zweiten Arbeiterolympiade wurden bislang drei Schwimm-Europameisterschaften - mit großem sportlichen und organisatorischen Erfolg - im Stadionbad ausgerichtet.

Zweite Arbeiterolympiade 1931

Das Wiener Stadionbad wurde zeitgleich mit dem Ernst-Happel-Stadion und der damaligen Radrennbahn im Prater anlässlich der zweiten Arbeiter-Olympiade (die erste fand 1925 in Frankfurt am Main statt) im Jahr 1931 eröffnet. Durch die Vielzahl an sportlichen Wettkämpfen wurde das Areal rund um das Wiener Stadionbad erstmals in Form einer Großveranstaltung genutzt.

An dieser größten bis dahin in Wien abgehaltenen Sportveranstaltung nahmen rund 25.000 Sportlerinnen und Sportler aus 27 Nationen teil. In 18 Sportarten und 117 Bewerben - von der Leichtathletik bis zum Wasserball - maßen sie ihre Kräfte. Ein Höhepunkt der Olympiade waren die Schwimm- und Turmsprungkonkurrenzen im Stadionbad. Österreich wurde mit insgesamt 60 Goldmedaillen die erfolgreichste Nation der Wettkämpfe.

Schwimm-Europameisterschaften 1950

International rückte das Wiener Stadionbad bereits zu Beginn der 1950er-Jahre mit der Durchführung der ersten Schwimm-Europameisterschaften auf heimischem Boden in den Blickpunkt der sportinteressierten Bevölkerung. Insgesamt nahmen mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus elf Nationen an den Wettkämpfen teil.

Für einen Überraschungserfolg sorgten die Österreichischen Wasserballspieler, die nach einem Sieg über den Mitfavoriten Frankreich den beachtlichen fünften Platz belegten. Die guten Ergebnisse gegen Klubmannschaften aus Ungarn, Jugoslawien, Deutschland und Argentinien machten die Mannschaft international bekannt.

Die Veranstaltung entwickelte sich wegen der hervorragenden Leistungen der Athletinnen und Athleten zu einem wahren Publikumsmagneten. Pro Tag säumten bis zu 6.000 Besucherinnen und Besucher die beiden Haupttribünen im Wiener Stadionbad.

Schwimm-Europameisterschaften 1974

Zu Beginn der 1970er-Jahre begann im Hinblick auf die Schwimm-Europameisterschaften 1974 eine Generalsanierung des Wiener Stadionbades. Beflügelt durch die neue Anlage konnten im Wiener Wasser nicht weniger als 17 Welt- und 32 Europarekorde erzielt werden. Aber auch aus organisatorischer Sicht wurden die Wettkämpfe international als vorbildlich hinsichtlich Sportler- und Medienbetreuung, Zeitnehmung und Auswertung bezeichnet.

Weltrekorde bei den Herren in Minuten:

  • 200 Meter Lagen: David Wilkie (GB) in 2:06,32
  • 400 Meter Lagen: Andras Hargitay (Ungarn) in 4:28,89

Die Athletinnen aus der DDR miterzielten insgesamt 14 Weltrekorden. Die Rekorde in Minuten:

  • 100 Meter Freistil: Kornelia Ender (DDR) in 56,96
  • 200 Meter Freistil: Kornelia Ender (DDR) in 2:03,22
  • 100 Meter Brust: Renate Vogel (DDR) in 1:12,91
  • 100 Meter Brust: Christel Justen (Deutschland) in 1:12,55
  • 200 Meter Brust: Karla Linke (DDR) in 2:37,44
  • 200 Meter Brust: Karla Linke (DDR) in 2:34,99
  • 100 Meter Rücken: Ulrike Richter (DDR) in 1:04,09
  • 100 Meter Rücken: Ulrike Richter (DDR) in 1:03,30
  • 100 Meter Rücken: Ulrike Richter (DDR) in 1:03,08
  • 200 Meter Rücken: Ulrike Richter (DDR) in 2:17,35
  • 100 Meter Schmetterling: Rosemarie Kother (DDR) in 1:02,09
  • 100 Meter Schmetterling: Rosemarie Kother (DDR) in 1:01,99
  • 200 Meter Lagen: Ulrike Tauber (DDR) in 2:18,97
  • 400 Meter Lagen: Ulrike Tauber (DDR) in 4:52,42
  • Vier mal 100 Meter Lagen: DDR in 4:13,78

Schwimm-Europameisterschaften 1995

Im Jahr 1995 fanden im Wiener Stadionbad erneut Europameisterschaften im Schwimmen statt. Der große sportliche und organisatorische Erfolg von 1974 konnte eindrucksvoll wiederholt werden. Insgesamt wurden Entscheidungen in 47 Disziplinen ausgetragen.

Einer der großen Schwimmstars der Titelkämpfe war die 21-jährige Dänin Mette Jacobsen. Sie eroberte insgesamt fünf Medaillen, darunter zwei Mal Gold in ihren Paradedisziplinen 100 Meter Rücken und 100 Meter Delfin. Für den einzigen Weltrekord sorgte der Russe Denis Pankratow, der die 100 Meter Schmetterling in 52,32 Sekunden bewältigte.

Franziska van Almsick verteidigte ihren Europameisterschaftstitel aus dem Vorjahr über 100 Meter Freistil erfolgreich und siegte in einer Zeit von 55,34 Sekunden. Sie war auch in der Gold-Staffel über vier mal 200 Meter Freistil erfolgreich im Einsatz.

Literatur