Heiligenkreuzerhof

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Ansicht des Heiligenkreuzerhofes aus den Jahren 1724-1730.
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Ziegelhof
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl Innere Stadt, EZ 402
Architekt
Prominente Bewohner Leopold Karl Kollonitsch, Ignaz Franz Castelli, Eduard Pötzl, Helmut Qualtinger
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  7358
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Mittelalter
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen
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Letzte Änderung am 9.08.2024 durch WIEN1.lanm08gat
BildnameName des Bildes Heiligenkreuzerhof.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Ansicht des Heiligenkreuzerhofes aus den Jahren 1724-1730.
  • 1., Schönlaterngasse 5
  • 1., Grashofgasse 3
  • 1., Schönlaterngasse 3
  • Nr.: 676 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 677 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 720 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 721 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 767 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 768 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)


Heiligenkreuzer Hof (1, Schönlaterngasse 3-5, Grashofgasse 3).

Heiligenkreuzerhof (nordwestlicher Teil), 1903

Architektur

Das Stift Heiligenkreuz wurde 1135 von Herzog Leopold III. gestiftet. Die Anfänge des Hofs sind hingegen noch nicht eindeutig geklärt. Er dürfte aus mehreren Häusern entstanden sein, die das Zisterzienserstift Heiligenkreuz (Niederösterreich) in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erwarb und die im 16. Jahrhundert bereits zu einem großen Gebäude vereinigt waren. 1242 wird der Hof als bereits bestehend urkundlich erwähnt. Der Komplex besteht aus dem eigentlichen Stiftshof (mit Prälatur und Kapelle) und einem Miethaus. Neuere Untersuchungen deuten darauf hin, dass die unter der Prälatur gelegenen, im Nordwesten an das Haus Schönlaterngasse 7 angrenzenden Bauteile vielleicht sogar in das 12. Jahrhundert zurückreichen. Gesichert sind jedenfalls Bauteile aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts (ein ziemlich vollständig erhaltenes romanisches Haus mit vier Geschossen, welche mit Gurten- und Kreuzrippengewölben eingedeckt sind). Daran anschließende mittelalterliche Räume (Umbauten aus dem 14. bis 16. Jahrhundert sind deutlich erkennbar) wurden 1547 vereinigt. Um 1500 mussten zahlreiche in den Heiligenkreuzerhof blickende Fenster in Nachbarhäusern vermauert werden. Der Schöpfer des heutigen Heiligenkreuzer Hofs war Abt Klemens Schäffer, der die seit langem bestehende Bernhardskapelle neu erbauen ließ (Weihe 1662). 1659-1676 führte er einen ausgedehnten, die Hofräumlichkeiten umfassenden Umbau durch. Die Kapelle wurde 1730 durch Abt Robert Leeb verschönert und mit einem Hochaltarbild von Martino Altomonte geschmückt. Bei dieser Gelegenheit wurde auch das Prälaturgärtchen angelegt. Die Gesamtanlage wurde 1769/1770 (Aufstockung zum Miethaus), die Kapelle nochmals 1780 erneuert. Seit 1771 hat der Hof seine heutige Form: Arkadenhof, Fassaden gegen den großen Hof und dreistöckiger Trakt in der Schönlaterngasse mit Portal und reich verzierten Fenstern. Der Stiftshof bildet mit seinen Miethäusern zugleich einen Durchgang von der Schönlaterngasse zur Grashofgasse (Grashof). Der kleine Hof wird vom großen durch eine Gartenmauer getrennt. Im Hof befindet sich ein Brunnen mit dem Stiftswappen und der Inschrift „ACSH 1670". 1754 wurde das sogenannte „Zuhause" erbaut. 1768 befand sich hier die Graveurakademie, die 1786 nach St. Anna übersiedelte.

Bewohner

Während der ersten Türkenbelagerung wurden viele Bürger der Vorstädte hier untergebracht. Im Trakt an der Schönlaterngasse wohnte 1683 während der Türkenbelagerung Leopold Graf Kollonitsch. Martine Altomonte verbrachte im Heiligenkreuzer Hof seinen Lebensabend und starb hier am 14. September 1745 (Grabstätte Stift Heiligenkreuz). Viele Jahre hindurch wohnten im Heiligenkreuzer Hof auch die Schriftsteller Ignaz Franz Castelli und Eduard Pötzl (beide sind hier gestorben), in jüngerer Zeit der Schauspieler Helmut Qualtinger. Eng mit dem Stift Heiligenkreuz verbunden ist Giovanni Giuliani.

Quellen

Literatur

  • Ignaz Franz Castelli: Memoiren meines Lebens. Gefundenes und Empfundenes, Erlebtes und Erstrebtes. Band 1. München: Müller [1913] (Denkwürdigkeiten aus Altösterreich, 9), S. XXXI, S. 19ff.
  • Ignaz Franz Castelli: Memoiren meines Lebens. Gefundenes und Empfundenes, Erlebtes und Erstrebtes. Band 2. München: Müller [1913] (Denkwürdigkeiten aus Altösterreich, 9), S. 495
  • Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 98 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 353
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 2. Teil. Wien ²1954 (Manuskript im WStLA), S. 242-247
  • Karl Janecek: Lateinische Inschriften an Bauwerken und Denkmälern Wiens. Horn: F. Berger i. Komm. 1956, S. 19
  • Marina Kaltenegger - Paul Mitchell: Zur Baugeschichte des Heiligenkreuzer Hofes: In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 56/4 (2002), S. 377-401
  • Alois Kieslinger: Romanische Profanbauten in Wien. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst- und Denkmalpflege 3-4 (1952), S. 82-88
  • Alois Kieslinger: Der Heiligenstädter Hof in Wien. In: Sancta Crux. Zeitschrift des Stiftes Heiligenkreuz 1 (1951), 17 ff.
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959, S. 33 f.
  • Richard Perger: Die Grundherren im mittelalterlichen Wien 2. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien Band 21-22,1965/1966, S. 121 ff.
  • Friedrich Reischl: Die Wiener Prälatenhöfe. Wien: Selbstverlag 1919, S. 83 ff.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 65 f.
  • Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, Tafel 31
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 73 f.
  • Herrmann Watzl: Zu den Anfängen des Heiligenkreuzerhofes in Wien. In: Sancta Crux. Zeitschrift des Stiftes Heiligenkreuz 2 (1951), S. 14-19
  • Siegfried Weyr: Wien. Magie der Inneren Stadt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1968, S. 212 ff.