Sebastian Jenull
Sebastian Jenull, * 21. Jänner 1777 Winklern, Kärnten, † 28. Dezember 1848 Stadt 868 (1., Wollzeile 4, Stephansplatz 6; Zwettlerhof), Jurist.
Studierte Philosophie und Jus (Dr. jur. 1802) und wurde unmittelbar danach vom damaligen Studiendirektor Zeiller als Dozent der politischen Wissenschaften, sowie des österreichischen Privat- und Kriminalrechts nach Graz entsandt (1803 Professor; nach der neuen Studienordnung 1810 Professor für Natur- und österreichisches Kriminalrecht). 1828 war er als Referent bei den Revisionsarbeiten zum Strafgesetzbuch tätig, 1830 wurde er nach Wien versetzt (1833 Regierungsrat der niederösterreichischen Regierung, 1837 Hofrat, ab 1838 ordentlicher Beisitzer der Hofkommission in Justizgesetzsachen).
Er lehrte an der Universität Wien Natur- und Kriminalrecht und war 1848 Rektor; am Revolutionsverlauf nahm er regen Anteil. Kurz vor seinem Tod trat er in den Ruhestand. Jenull war ein wesentlicher Träger der Ideen [Paul Johann Anselm von] Feuerbachs zur Revision und Umgestaltung der deutschen Strafrechtswissenschaften und Gesetzgebung. Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen, darunter das Standardwerk „Das österreichische Criminalrecht nach seinen Gründen und seinem Geiste dargestellt" (1808-1815; ³1837).
Werke
Literatur
- Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - 1957
- Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Band 10: Jablonowski–Karolina. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1863
- Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien 96, S. 232