Sissy Löwinger

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Löwinger, Sissy
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Löwinger, Cäcilia
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  34757
GNDGemeindsame Normdatei 1015551475
Wikidata Q1769895
GeburtsdatumDatum der Geburt 23. Juni 1940
GeburtsortOrt der Geburt Graz 4021912-4
SterbedatumSterbedatum 25. September 2011
SterbeortSterbeort Altlengbach 4523443-7
BerufBeruf Schauspielerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Theater, Film, Fernsehen, ORF, Löwinger-Bühne, Schauspielerin, Sissy-Löwinger-Weg
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 23. März 2004)
  • Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 27. Februar 2001, Übernahme: 13. März 2002)

Sissy Löwinger, * 23. Juni 1940 Graz, † 25. September 2011 Altlengbach, Volksschauspielerin.

Biografie

Sissy (Cäcilia) Löwinger wurde in eine Schauspielerdynastie hineingeboren und war ein typisches “Theaterkind“, das schon früh in die Fußstapfen ihrer Künstlerfamilie trat. Ihr Vater Paul Löwinger, ein Spross der traditionsreichen Löwinger-Bühne, heiratete 1938 die Komödiantin Liesl Meinhard (1918-1980), aus der Ehe gingen außerdem die ältere Schwester Margit (“Guggi“, geboren 1939) sowie der jüngere Bruder Paul junior (1949-2009) hervor. Auch sie machten im Theater und im Film Karriere.

Ihre Ausbildung absolvierte Sissy Löwinger unter anderem bei dem Solotänzer der Wiener Hofoper Willy Fränzl, bei dem sie Ballettunterricht nahm. Gesang studierte sie bei Albin von Rittersheim, der als Tenor viele Jahre lang an der Volksoper sowie an der Hofoper im Einsatz war. Ihre berühmteste Schauspiellehrerin war Dorothea Neff. Im väterlichen Löwinger-Bühne-Theaterbetrieb – Paul Löwinger hatte 1949 das „Renaissancetheater“ übernommen – lernte Löwinger das Geschäft von der Pike auf: Sie saß hinter der Theaterkasse und rechnete den Tagesumsatz ab, wenn sie auf der Bühne nicht gerade selbst eine kleine Rolle zum Besten gab. Ab dem 17. Lebensjahr verkörperte sie größere Rollen, etwa die Trafikantentochter in Erni Friedmanns “Tam Tam“ und die jüngere Tochter in John Knittels “Via Mala“ (beide Uraufführungen).

Zu Beginn der 1960er Jahre startete Löwinger als Schauspielerin in verschiedensten Rollen durch, 1961 beispielsweise verkörperte sie auf der Löwinger-Bühne nicht weniger als zwölf Figuren. Bekanntheit erlangte sie nicht zuletzt dadurch, dass zahlreiche Produktionen ins Fernsehen übertragen wurden – Sissy Löwinger zählte bald zu den Stars der Abendunterhaltung im ORF. Ab 1974 übertrug auch das ZDF und erzielte sensationelle Einschaltquoten. Eine von Löwingers Paraderollen im Film war die “Geierwally“ (1967), bei der ihre Tante Gretl Löwinger (1919-1973), Regie führte.

Neben der Arbeit auf der Bühne war Sissy Löwinger auch verantwortlich für die Organisation von Tourneen und die Dramaturgie des seit 1764 bestehenden Familienunternehmens – zunächst gemeinsam mit dem Bruder Paul, ab 1965 in Eigenregie. Die Löwinger-Bühne tingelte ab 1975 ausschließlich als Wandertheater durch Österreich, daneben organisierte Löwinger auch Tourneen nach Deutschland und Kanada sowie in die USA.

Im Alter von 31 Jahren führte Löwinger erstmals auch Regie, es entstanden Spielfilme wie “Falsche Annonce“ (1973), “Alles, nur keine Schwestern“ (1975), “Ein Mann für zwei Frauen“ (1983) und „Die drei Dorfheiligen“ (1993) – allesamt Produktionen, bei denen Löwinger auch als Darstellerin mitwirkte. Ab 1985 schließlich schrieb sie unter Pseudonymen wie Helmut Haupt und Justus Schaub auch Bühnenstücke.

1979 hatte Löwinger in Wien erstmals Auftritte außerhalb der Löwinger-Bühne, sie war in Topsy Küppers “Freier Bühne Wieden“ in einer Kaffeehaus-Revue zu sehen. Nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 1988 übernahm sie, vorerst gemeinsam mit ihrem Bruder, die Leitung der Löwinger-Bühne. 1996 erfolgte ein überraschender Wechsel: Löwinger, die bereits in den 1980er Jahren in Zirkusnummern aufgetreten war, übernahm gemeinsam mit Adolf Lehner die Direktion in einem Nachfolgeunternehmen des renommierten „Cirkus Elfie Althoff-Jacobi“, wo sie über 350 Auftritte absolvierte.

Ab 1997 arbeitete sie wieder für ihr Familienunternehmen und ging mit der Löwinger-Bühne, die nunmehr ohne fixen Standort war, auf Tournee.

Sissy Löwinger starb am 25. September 2011 in der niederösterreichischen Gemeinde Altlengbach, wo sie zuletzt lebte.

Sissy-Löwinger-Weg

Literatur


Sissy Löwinger im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks