Staatsministerium
Staatsministerium, eine zeitweise bestehende oberste Zentralbehörde der Monarchie.
Staats- und Konferenzministerium (1797-1802): Trat an die Stelle des Staatsrats; oberste Revisionsstelle für alle Staatsgeschäfte, gegliedert in die Abteilungen Auswärtiges (unter dem Staatskanzler), Kriegswesen (unter dem Kriegsminister) und Inneres (unter dem Staatsminister, dem die Hotonzler unterstanden). Nach der Auflösung (1802) wurden die Ressorts dezentralisiert.
1860-1867: Der von 20. Oktober 1860 bis 2. März 1867 bestehenden Behörde waren ursprünglich die Agenden des bisherigen Innen-, Handels- und Unterrichtsministeriums zugewiesen; am 4. Februar 1861 wurde das Handelsministerium reaktiviert. Staatsminister war zuerst Agenor Graf-Goluchowski der Ältere, dann (13. Dezember 1860-27. Juni 1865) Anton Ritter von Schmerling, zuletzt Richard Graf Belcredi. Nach der Auflösung des Staatsministeriums kam es zur Wiedererrichtung des Innen- und des Unterrichtsministeriums.
Literatur
- Ernst C. Hellbling, Österreichische Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte. In: Rechts- und Staatswissenschaften. 13 (1956), S. 327
- Joseph Dullinger: Die Ministerien der Österreichischen Monarchie von 1848 bis zur Gegenwart, Österreichisches Jahrbuch 25 (1901), S. 99 ff., S. 109 ff.