Stadtplan, Wien und Vorstädte (1736)
Der Stadtplan (kolorierte Handzeichnung) zeigt die Innere Stadt wie auch die Vorstädte. Wichtige Objekte wie die Stadtbefestigung, Linienbefestigung, Bastionen, Plätze, Gassen, öffentliche Gebäude, Kirchen und Klöster sind numeriert und in einer Legende beschrieben. Der Plan zeigt auch eindrücklich die Donauarme und den Wienfluss und gibt ein genaues topographisches Bild der Stadt am Ende der Regierungszeit Karls VI. wieder. So findet sich auch eine der ersten kartographischen Abbildungen der Karlskirche wieder. Die Stadtbefestigung ist nicht im Grundriss sondern teils im Aufriss wiedergegeben. 2018 wurde bei einer Auktion ein inhaltlich fast gleichlautendes, von Johannes Weingartner signiertes Exemplar angeboten[1]. Da sich der vorliegende Plandavon zwar nicht im Inhalt, aber in Zeichnung und Schrift unterscheidet, kann dieser als Kopie von anderer Hand eingestuft werden. Der vermutete Kopist weist beispielsweise bei der Darstellung der Befestigung der Inneren Stadt einige Schwächen auf.
Ausdrücklich wird auf die Veränderungen der Stadt zwischen 1706 und 1736 verwiesen, woraus sich schließen lässt, dass als Grundlage des Plans der Stadtplan von Leander Anguissola und Jakob Marinoni anzunehmen ist. Auch die Ausrichtung entspricht dem Anguissola-Marinoni-Plan, während der Kartenausschnitt nach Nordost hin etwas enger gefasst ist.
Ein ähnlicher Stadtplan Weingartners ist im Generallandesarchiv Karlsruhe überliefert[2].
Quelle
Listeratur
- Ferdinand Opll, Martin Scheutz: Die Transformation des Wiener Stadtbildes um 1700. Die Vogelschau des Bernhard Georg Andermüller von 1703 und der Stadtplan des Michel Herstal de la Tache von 1695/97. Wien-Köln-Weimar: Böhlau 2018 (Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Ergänzungsband 61) 123-125, 169
- Kunstauktionen Hassfurther: Auktion Alte Meister - Moderne. Wien: 2018 (Katalog 68)
Einzelnachweise
- ↑ Kunstauktionen Hassfurther: Auktion Alte Meister - Moderne. Wien: 2018 (Katalog 68) 68, Kat.Nr. 65
- ↑ Generallandesarchiv Karlsruhe, Hfk („Haus-Fideicommiss“) Pläne G 191 rot mit Nennung des Autors in der Titelkartusche