Strom-Verlag

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Verlag
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1929
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1931
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  69217
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata Q2356684
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Verlagsgeschichte
RessourceUrsprüngliche Ressource  Murray G. Hall: Österr. Verlagsgeschichte
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Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
  • 4., Argentinierstraße 29

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48° 11' 41.14" N, 16° 22' 24.38" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs gab es verschiedenste Versuche, erschwingliche Bücher vorwiegend österreichischer Provenienz für ein breites, nicht vermögendes Publikum zu produzieren. Dazu zählten Billig-Buch-Reihen im Stil der Reclam-Hefte ebenso wie der Druck abgeschlossener Romane in einem Heft, auf Zeitungspapier gedruckt und in der Form einer Zeitschrift publiziert. Deren Vertrieb und Verkauf scheiterte allerdings oft am Buchhandel sowie an der unklaren gesetzlichen Grundlage.

Zu diesen Versuchen zählte die "Strom-Verlag Ges.m.b.H.“, die im April 1929 von Béla Horovitz, Leiter des Phaidon-Verlags, sowie dem Schriftsteller und Rechtsanwalt Julius Haydu gegründet wurde. Die beiden Gründer fungierten auch als Geschäftsführer des Verlags, der seinen Sitz in Wien-Wieden, Argentinierstraße 29 nahm.

Die Verlagsproduktion bestand lediglich aus einer einzigen Zeitschrift, der "Roman-Rundschau", die zuerst von Ludwig Goldscheider und dann von Oskar Maurus Fontana redigiert wurde. Als Erscheinungszyklus war zwei Mal im Monat vorgesehen und umfasste zeitgenössische Literatur aus dem In- und Ausland, darunter Werke von Stefan Zweig, Jakob Wassermann, Arthur Schnitzler, Gustav Meyrink, H. G. Wells oder Jack London. Waren die meisten Titel Nachdrucke, gab es auch Erstdrucke darunter. Neben einem abgeschlossenen Roman oder Novellenzyklus enthielt ein etwa 128 Seiten starkes Heft auch Kurzbesprechungen von Romanneuerscheinungen und kleinere Aufsätze zur Literatur. Der volksbildnerische Aspekt des Publikationsprogramms und der im Vergleich zu gebundenen Ausgaben niedrige Preis (1 Schilling 80 Groschen) wurden sehr positiv aufgenommen.

Das ehrgeizige Projekt scheiterte schließlich an strittigen Rechtsfragen. Die Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler konnte erreichen, dass der "Roman Rundschau" der Zeitschriftencharakter aberkannt wurde, was die Geschäftsgrundlage des Verlags zerstörte. Bereits im Dezember 1930 musste die Generalversammlung der Gesellschafter des Strom-Verlags die Liquidation der Gesellschaft beschließen. Als im Juni 1931 alle Gläubigerforderungen geregelt waren, wurde die Firma aus dem Handelsregister gelöscht und die Gewerbeberechtigung zurückgelegt.

Quellen

  • Wiener Stadt- und Landesarchiv: Handelsgericht Wien. Registerakt C 39, 131, Gremium/Strom-Verlag

Weblinks