Teinfaltstraße 7
1, Teinfaltstraße 7, identisch mit Rosengasse 5
Haus Nr. 54: Um 1565 gehörte zu diesem ebenerdigen Haus ein Stadel und ein Garten. Später kam alles an den Allerhöchsten Hof, welcher den Stadel zur Unterbringung der Hofwagen benutzte. 1620 schenkte Ferdinand II. das ganze Gebäude und den Grund Bruno von Mansfeld. 1697 befreite Kaiser Leopold I. das Haus „für immerwährende Zeiten“ von allen Abgaben. Für kurze Zeit war das Haus in Besitz des Stifts und Klosters Säusenstein. Die josefinischen Klosterreformen legten dem Stift durch die Errichtung der neuen Pfarren große Lasten auf, weshalb der damalige Abt Urban II., um die großen Auslagen zu bestreiten, sich zum Verkauf des Hauses entschloss.
Unter der Wirtsfamilie Starnbacher wurde das Haus 1826 neu erbaut. Es hatte nun vier Stockwerke aufzuweisen und befand sich auf einer Grundfläche von 223 Quadratmetern.
Unter Einbeziehung des Nachbarhauses Nr. 67 wurde 1886 das gegenwärtige Haus errichtet, diesmal mit einer Grundfläche von 632 m2. 1910 erwarb das Haus die Allgemeine österreichische Boden-Credit-Anstalt mit Kaufvertrag. Diese fusionierte 1929 zur Österreichischen Creditanstalt für Handel und Gewerbe. Bis 1948 kam es zu häufigen Besitzwechseln u. a. durch die Österreichische Realitäten AG, den Freien Gewerkschaftsverband und zuletzt den Restitutionsfond der freien Gewerkschaften.
Haus Nr. 67: Dieses Objekt war den Augustinern auf der Landstraße grunddienstbar. Laut Eintrag im Harrer-Band standen hier ehemals zwei Häuser, welche zu einem verbaut worden sind. 1539 steht Katharina Steger mit ihrem zweiten Gatten, dem Stadtrat Dr. Johann Pilhaimer (1534/35 Bürgermeister von Wien) an der Gewähr des Hauses. 1639 erwarb das Haus Kaiser Ferdinand III. Da aber das Gewährbuch der Augustiner aus dieser Zeit fehlt, ist nicht bekannt um was für eine Art der Erwerbung es sich handelte. 1646 kamen die Camaldulenser in den Besitz des Hauses. Ihnen wurde auf dieses Objekt die Güterfreiheit von Kaiser Ferdinand II. bewilligt.
Schon lange vor der Auflösung der Camaldulenser haben diese ihr Haus in der Teinfaltstraße abgestoßen. 1753 ist es bereits im Besitz der Grafen Kinsky. Unter einem späteren Besitzer erfolgte der Erwerb dieses und des Nachbarhauses Nr. 54. Weiter siehe oben.
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 7, Wien ²1957 (Manuskript im WStLA), S. 161-164