Teppichhaus Samuel Schein
Teppichhaus Schein (1, Bauernmarkt 12, Kramergasse 7). Erbaut (1895) nach Plänen von Ferdinand Fellner und Hermann Helmer durch Franz Kupka und Gustav Orglmeister für Samuel Schein. Die neungeschoßige Ständekonstruktion des Hauses, das einen überdachten, fast quadratischen, fünfgeschoßigen Innenhof (mit anschließender gerader, dreiläufiger Treppe aus Eisen mit Bronzedekor und Marmorbelag) besaß, erhob sich über einer schmalen Parzelle und wandte sich mit der Hauptfassade gegen den Bauernmarkt und mit der Rückseite gegen die Kramergasse (dort fünf- beziehungsweise zweigeschoßige eiserne Portalkonstruktion). Das Haus war ausschließlich als Geschäftshaus konzipiert; gegliedert war das Gebäude in Verkaufsräume (Unter-, Erdgeschoß, Parterre und vier Obergeschoße), ein Depot (zweites Obergeschoß), Büroräume (sechstes Obergeschoß) und eine Teppichreinigung (siebtes Obergeschoß). Bemerkenswert waren die übersichtliche Anordnung der Räume und die mit Bronze verzierte Haupttreppe. Der figurale Schmuck des Hauptportals stammte vom Bildhauer Hugo Haerdtl. Nach 1938 führte die Firma den Namen "Teppichhaus "Am Bauernmarkt" Viktor Hornung KG".
Nach schweren Schäden im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude 1950 abgebrochen. Das Vorgängergebäude trug das Schild "Zur weißen Taube".
Siehe auch Bauernmarkt 12.
Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre
- Teppichhaus Samuel Schein
- Teppichhaus "Am Bauernmarkt" Viktor Hornung KG
Literatur
- Andreas Lehne: Wiener Warenhäuser 1865-1914. Wien: Deuticke 1990 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 20), S. 156 - 159
- Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 365 f.
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 3. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 726 f.