Theater an der Wien (Gebäude)

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Theater an der Wien, Aquarell von Jakob Alt, um 1816
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1800
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Wienfluss
Einlagezahl
Architekt Franz Jäger (der Ältere), Franz Jäger (der Jüngere), Ferdinand Fellner der Jüngere, Hermann Gottlieb Helmer, Otto Niedermoser
Prominente Bewohner Ludwig van Beethoven
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  365623
GNDGemeindsame Normdatei 1231798459
WikidataIDID von Wikidata Q374336
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Langes 19. Jahrhundert, Theater, Theater an der Wien (Institution)
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 11.10.2024 durch WIEN1.lanm08trj
BildnameName des Bildes Theater an der Wien Wien Museum 15589 1-2.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Theater an der Wien, Aquarell von Jakob Alt, um 1816
  • 6., Linke Wienzeile 6
  • 6., Millöckergasse

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48° 11' 57.88" N, 16° 21' 51.34" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Eingang zum Theater an der Wien auf der Linken Wienzeile, 1960

Theater an der Wien (6., Linke Wienzeile 6, Millöckergasse), uneinheitlicher Gebäudekomplex aus verschiedenen Bauperioden auf einer schmalen, von der Wienzeile bis zur Lehargasse reichenden Parzelle.

Gebäude

Äußeres

1799 erwarb der Kaufmann Bartholomäus Zitterbarth das von Helmbergsche Haus an der Wien, an dessen Stelle sein Kompagnon Emanuel Schikaneder 1800-1801 nach Plänen von Franz Jäger dem Älteren durch dessen Sohn Anton Jäger und Joseph Reymund dem Jüngeren ein Schauspielhaus errichten ließ, das die Nachfolge des von Schikaneder geleiteten und nunmehr geschlossenen Freihaustheaters einnahm. Die Einreichung der von Reymund angefertigten Baukonsenspläne erfolgte am 27. Mai 1800 durch Emanuel Schikaneder als Bauwerber. 1804 kam das Gebäude in den Besitz von Peter Freiherr von Braun. 1819 und 1830 wurde das Theater an der Wien als Gewinn in einer Lotterie ausgespielt. Das Theater an der Wien wurde im Lauf der Zeit wiederholt verändert beziehungsweise restauriert.

Das Theater von der Papagenogasse aus gesehen, 1823

1821 wurden Anbauten in der Millöckergasse errichtet, 1845 wurde das Papagenotor in der Millöckergasse zu einer Dreitoranlage ausgebaut, und 1854 gestaltete man die Decke im Zuschauerraum neu.

Los zur "Ausspielung des k. k. priv. Theaters an der Wien, / [...]" am 28. und 29. März 1831, 1830

1901 veränderten Ferdinand Fellner der Jüngere und Hermann Helmer den Zuschauerraum (Abtragung der vierten Galerie, im Mittelteil Entfernung der Pfeiler in allen Rängen), 1902 wurde das Vorderhaus abgerissen und nach Plänen der beiden Architekten durch ein vierstöckiges Miethaus ersetzt; das Papagenotor in der Millöckergasse blieb von der ursprünglichen Anlage erhalten.

Lehargasse 5, Theater an der Wien, um 1902
Linke Wienzeile 6, Theater an der Wien, um 1902
Theater an der Wien, im Hintergrund Secession, Ansichtskarte, um 1905

Nachdem die Staatsoper, die das Theater ab 1945 als Ausweichbühne benützt hatte, 1955 wieder ins Haus am Ring zurückgekehrt war, kam es 1960-1962 unter der Leitung von Otto Niedermoser zu einem Umbau; eine weitere Restaurierung erfolgte 1979-1982 (Rekonstruktion der in der Nachkriegszeit vereinfachten Fassade). 2022-2024 wurde das Gebäude umfassend saniert.

Inneres

Der U-förmige Zuschauerraum (1801) besitzt drei leicht zurückspringende Galerien, seitlich Logenblöcke (mit vergoldetem plastischen Dekor in klassizistischen Formen an den Logentrennwänden und Brüstungen) und eine färbige Flachdecken-Malereien [neun Musen] von Josef Geyling dem Älteren 1854, restauriert 1962); den Hauptvorhang aus Stoff (Szenen aus der "Zauberflöte", um 1800) restaurierte Gustav Krämer (1962) und übertrug ihn auf einen eisernen Vorhang.

Johann Christian Schoeller, Das k. k. priv. Theater an der Wien in seiner festlichen Ausschmückung am vierzigsten Jahrestage des Regierungsantrittes seiner Majestät des Kaisers, 1827
Theater an der Wien, Zuschauerraum, um 1940

Die Wandbespannungen in den Pausenräumen stammen von Willi Bahner (1962; Motive aus Fidelio, Lumpazivagabundus, Fledermaus, Zigeunerbaron und Nacht in Venedig); Bronzebüsten von Franz Lehár, Emmerich Kálmán und Hubert Marischka. Im Foyer und in den Vorräumen großflächige Fußbodenmosaiken von Wolfgang Hutter und Roman Haller sowie Bronzegruppe "Singende Kinder" von Georg Ehrlich (1962).

Institution

Zur Institution siehe Theater an der Wien

Videos

Theater an der Wien - Bauaufnahmen (1962), Zitat: WStLA, Filmarchiv der media wien, 363 (Ausschnitt)

Quellen

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 187
  • Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
  • Anton Bauer: 150 Jahre Theater an der Wien. 1952
  • Raoul Biberhofer: Das Theater an der Wien 1801-1926. Festschrift 1926
  • Ernest Blaschek [Hg.]: Mariahilf einst und jetzt. Wien [u.a.]: Gerlach & Wiedling 1926 (Wiener Heimatbücher), S. 262 ff.
  • Walther Brauneis: Die Generalrestaurierung des Theaters an der Wien. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege. Hg. vom Österreichischen Bundesdenkmalamt. Horn/Wien: Berger / Wien/München: Schroll 36 (1982), S. 33 ff.
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 250 f.
  • Hermine Cloeter: Häuser und Menschen von Wien. 1920, S. 28 ff, S.50
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947, S. 427 ff.
  • Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 507 ff, S. 615 ff.
  • Franz Hadamowsky: Das Theater an der Wien. Festschrift 1962
  • Helmut Kretschmer: Mariahilf. Geschichte des 6. Wiener Gemeindebezirks und seiner alten Orte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1992 (Wiener Heimatkunde, 6), S. 136 ff.
  • Tadeusz Krzeszowiak: Theater an der Wien. Seine Technik und Geschichte 1801-2011. Wien: Böhlau 2002
  • Attila E. Lang: Das Theater an der Wien. Vom Singspiel zum Musical. 1976
  • Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ). Wien [u.a.]: Böhlau 17 (1962), S. 127 ff.
  • F. M. Rebhann: 150 Jahre Theater an der Wien. In: ebenda, 9 ff.
  • Sternstunden im Theater an der Wien. In: Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ). Wien [u.a.]: Böhlau 1962
  • Das Theater an der Wien in neuem Glanz. In: Wien aktuell. Revue einer europäischen Metropole. Wien: Jugend & Volk 1 (1962), S. 4 ff.
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 191 ff.
  • Wiener Schriften. Hg. vom Amt für Kultur, Schulverwaltung der Stadt Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 42 (1978), S. 253 ff.